Streit zwischen EU und Großbritannien über Zugang zu Forschungsprogrammen verschärft sich

    Ein Wandbild von Banksy in der britischen Hafenstadt Dover zeigte eine riesige EU-Flagge und einen Arbeiter, der einen Stern aus der Flagge heraus meißelt.
    Der Brexit, hier dargestellt auf einem mittlerweile überstrichenen Wandbild von Banksy, hatte auch einen Konflikt über den Zugang zu Forschungsprogrammen zur Folge. © Glyn Kirk / AFP
    17.08.2022
    Der Konflikt zwischen Großbritannien und der Europäischen Union über den Zugang zu Wissenschaftsprogrammen nach dem Brexit verschärft sich. Die Regierung in London leitete formelle Beratungen mit der EU ein, um sich den Zugang zu europäischen Kooperationen zu sichern - wie dem fast 96 Milliarden Euro schweren Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizont Europa. Großbritannien wirft der EU vor, eine Ende 2020 geschlossene Vereinbarung für die Beteiligung der Briten an solchen Programmen noch immer nicht umgesetzt zu haben. Die EU-Kommission teilte am Mittwoch mit, sie habe den Schritt der Briten zur Kenntnis genommen und werde darauf reagieren. Zwar zeigen sich Großbritannien und die Europäische Union grundsätzlich einig darüber, dass Forschungskooperationen für beide Seiten gewinnbringend wären. Seit Abschluss der entsprechenden Vereinbarung haben sich die Beziehungen zwischen London und Brüssel allerdings im Streit über das Nordirland-Protokoll verschlechtert. Ein EU-Kommissionssprecher bekräftigte am Dienstag, beide Seiten könnten von einem Schulterschluss in der Wissenschaft profitieren. Es sei aber wichtig, sich den politischen Kontext in Erinnerung zu rufen. Schließlich gebe es ernsthafte Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Brexit-Abkommens.