Im Ruhrgebiet nimmt die Energiearmut zu
Kein Geld mehr für Strom und Heizung - das ist vor allem in Nordrhein-Westfalen die bittere Realität vieler Bewohner. Rund ein Drittel aller Stromsperren werden dort verhängt. Das Ruhrgebiet ist am schlimmsten betroffen.
Das Leben ist bunt, laut und vibrierend – solange Strom im Haus ist.
Für all jene, die Claudia Kurz in der Reinoldistraße in der Dortmunder Innenstadt besuchen, scheint die Welt dagegen stillzustehen. Das eigene Leben: Abgeklemmt.
Claudia Kurz ist Fachberaterin für Energiearmut der Verbraucherzentrale. Sie sitzt in einem Ruhrgebiets-typischen, ochsenblut-roten Backsteingebäude. Ihr Büro hat Glaswände. Wer in ihre Sprechstunde kommt, dem wurde die Energie genommen: Durch eine Strom- oder Gassperre.
"Ich brauche Erklärung, weil ich kann diese 481 Euro nicht zahlen."
Ein junger Mann, kleine drahtige Statur, pechschwarze Kurzhaarfrisur, breite Kotletten bis unters Kinn, sitzt vor der Beraterin. Er, 23 Jahre, ledig, möchte gerne anonym bleiben. Welche Probleme ihm seine Energierechnung bereitet, davon aber will er berichten.
"Die haben mir jetzt 481 Euro Nachzahlung geschickt, das verstehe ich nicht."
"Sind sie denn jetzt in der neuen Wohnung auch bei Lekker?"
"Nein, ich wohne jetzt bei einem Kollegen, eine WG, das läuft alles auf seinen Namen."
"Ok. 115 Euro Gebühren ….Was sind das denn für Gebühren?"
"Sind sie denn jetzt in der neuen Wohnung auch bei Lekker?"
"Nein, ich wohne jetzt bei einem Kollegen, eine WG, das läuft alles auf seinen Namen."
"Ok. 115 Euro Gebühren ….Was sind das denn für Gebühren?"
Sperrgebühr beträgt 95 Euro
Claudia Kurz, 48, tippt das Gesagte in ihren Computer. Die Frau mit der verwuschelten, grauen Mähnenfrisur, grün-schwarze Klamotten und dem bestimmten, freundlichen Blick, hakt immer wieder nach, ordnet die Zahlungsforderungen ein. Als Mitarbeiterin des Projekts "Nordrhein-Westfalen bekämpft Energiearmut" hilft sie Betroffenen, mit dieser Notlage irgendwie klarzukommen.
"Einmal Sperrgebühren, einmal 95 Euro, das ist relativ viel. Noch einmal 30 Euro und drei Euro Mahngebühren."
Der junge Mann bekommt Sozialleistungen nach Hartz-4, knapp 400 Euro im Monat – plus Wohn- und Heizungsgeld. Das heißt aber nicht, dass er genug Geld für Energie hätte. Stromrechnungen muss er vom Hartz-4-Regelsatz selbst bezahlen – ebenso wie Nachzahlungen durch Sperrgebühren.
Wer keine Rücklagen hat, der hat Probleme, sagt Andreas Löschel, Professor für Energieökonomik an der Universität Münster. Denn Strom sei für Privatverbraucher – besonders mit kleinem Einkommen - teuer geworden. Aktuell koste eine Kilowattstunde Strom für Endverbraucher rund 29 Cent, rechnet er vor.
"Wenn sie überlegen, welche Kosten kommen durch die Energiewende auf die Haushalte zu, dann sind das einmal zusätzliche Kosten zur Förderung von Erneuerbaren Energien. Für den Netzausbau, zunehmend auch für die Bereitstellung von konventioneller Erzeugung. Und all diese Kosten legen wir über den Strompreis um, und dieser Strompreis steigt rasant an, hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt eigentlich."
Für viele Geringverdiener ist damit der Weg in die Energieschuldenfalle vorgezeichnet, sagt Michael Kopatz, Autor des Buchs "Energiewende. Aber fair!"
"Der Hartz4-Satz ist einfach nicht so schnell angestiegen wie die Stromkosten. Das lässt sich eindeutig belegen und da ist mittlerweile ein ziemlich großes Delta. Und da hält die Regierung sich zurück, weil das extrem teuer ist. Wenn Hartz-4 ein paar Euro angehoben wird, dann macht das ja gleich Milliardenbeträge aus. Aber, das wäre notwendig."
Die Energiesperre ist Symbol für die Energieschuldenfalle. Und eine stille, soziale Katastrophe.
"Wenn der Strom fehlt, fehlt die Existenzgrundlage. Dann kann man eine Wohnung nicht mehr richtig bewohnen."
Energiesperren als Weckruf
Aber, Energiesperren sind für manche wohl auch ein wichtiger, wenn auch schmerzhafter Weckruf.
"Unsere Erfahrung hat uns leider auch gezeigt, dass bei den Verbrauchern erst massive Androhungen kommen müssen, zum Beispiel Sperrandrohungen, bis die sich wirklich in Bewegung setzen."
Doch egal, welche Meinung man vertritt: Für die Betroffenen bedeuten Energiesperren vor allem eins: einen radikalen Einschnitt in ihr Leben. Und von diesen Einschnitten sind in Nordrhein-Westfalen besonders viele Bürger betroffen.
Rund 100.000 Haushalten wird hier jedes Jahr die Energie abgestellt, sagen Verbraucherschützer auf Basis von Umfragen bei Grundversorgern. Das sind ein Drittel aller Stromsperren bundesweit.
Professor Andreas Löschel beobachtet diese Entwicklung seit Jahren, nennt sie, wie viele Wissenschaftler auch: Energiearmut.
"Grundsätzlich würde man von Energiearmut sprechen, wenn Haushalte durch den Konsum von Energie nicht mehr in der Lage sind, ihre anderen Bedürfnisse in ausreichender Form zu decken."
Wer zehn Prozent und mehr seines Einkommens für Heizung und Strom ausgeben muss, der gilt als "energiearm". Darunter fallen vor allem Empfänger von staatlichen Sozialleistungen, sagt Professor Andreas Löschel. Aber nicht nur:
"Wir haben herausgefunden bei unseren Untersuchungen, dass ein gewisser Teil der energiearmen Haushalte eben nicht Sozialleistungen bezieht, das heißt, das sind Niedrigeinkommensbezieher, die aber jetzt eben einen großen Anteil ihres Einkommens für Energiedienstleistungen aufwenden. Das ist eine große Gruppe, das ist fast die Hälfte der Energiearmen."
Kein Zufall ist dabei, dass besonders NRW und das Ruhrgebiet betroffen sind. Ein Blick in den Armutsbericht 2016 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, veröffentlicht im Februar, spricht für sich.
Ruhrgebiet ist armutspolitische Problemregion
Das Ruhrgebiet bleibt mit Blick auf Bevölkerungsdichte und Trend die armutspolitische Problemregion Nummer Eins in Deutschland. Seit 2006 ist die Armutsquote im Ruhrgebiet um 27 Prozent angestiegen auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent.
Jeder zehnte auf der Straße hat demnach zu wenig Energie zum Leben. Bei alleinstehenden Müttern sogar jede Fünfte. Doch wer herausfinden will, wie sich das anfühlt, der trifft auf taube Ohren, verschlossene Lippen. Zig Straßenumfragen bleiben erfolglos.
Caren Lay, mietenpolitische Sprecherin der Linkspartei, verwundert das kaum.
"Das findet ja auch völlig im Dunkeln statt. Es ist kein großes Thema in der Öffentlichkeit. Die Menschen, die Betroffen sind, die Schämen sich auch meistens darüber zu sprechen, oder auch Hilfe zu suchen, weil Strom so etwas Grundsätzliches ist. Wer kein Strom mehr hat, bei dem ist klar, dass der wirklich richtig arm ist."
Nach langer Suche finde ich einen Mann, der mich zu sich nach Hause bittet. Auch er will keinen Namen nennen. Er wohnt in einem Dortmunder Vorort. 50er-Jahre Reihenhaus, der ockerfarbene Putz ist brüchig. Seine Erdgeschosswohnung: dunkel und verramscht mit schweren, braunen Holzmöbeln. Erst wenige Tage liegt seine Energiesperre zurück.
Energiearmuts-Betroffener aus Dortmund
"Ohne gute Freunde ist das heutzutage nahezu unmöglich. Man muss ja zwischenzeitlich mal seine Mails abrufen können, sein Telefon aufladen, warm duschen können. Es ist einfach eine Zumutung."
Scheidung als ein Grund für versäumte Zahlung
Doch ein Kabel zum Nachbarn: ist das die Lösung?
Wer seinem Energieversorger 100 Euro und mehr schuldet, läuft bereits Gefahr, dass der den Strom abschaltet. Als erstes kommt eine Mahnung, dann vier Wochen Schonfrist. Drei Tage vor Stromsperre – ein letzter Aufruf. Dann kommt der Außendienst, bittet um Sofortkasse - sonst ist der Stromzähler zu.
Für Caren Lay ist das ein Relikt der Vergangenheit. Weshalb sie mit der Linkspartei - als einzige politische Kraft - dafür kämpft, Strom- und Gassperren zu verbieten.
"Es wäre schon gut, wenn die Bundesrepublik wenigstens die EU-Richtlinie umsetzen würde, die ja besagt, dass schutzbedürftige Personen, also Alte, Kranke, Menschen mit Kindern, von Stromsperren ausgenommen werden. Das hat die Bundesrepublik bisher nicht umgesetzt. Und das finde ich sehr schade."
Ich fahre an den Ort, an dem solche Stromsperren in die Wege geleitet werden, treffe Mitarbeiter des kommunalen Stadtwerks in Krefeld: SWK Energie.
Hier wird Energie, Trinkwasser, Müll und Nahverkehr für Krefeld und Umgebung "gemanaged". Und hier werden jedes Jahr 3500 Stromsperren gegen säumige Zahler der Region verhängt. 3500 Mal kaltherzige, bürokratische Entscheidungen?
Carina Lauterbach sitzt im Eingangsbereich des braunen 60er-Jahre-Betonklotzes, die Zentrale der Krefelder Stadtwerke. Vor ihr, ein Schalterbereich mit großer Glasfront.
Sie ist Sachbereiterin im Forderungsmanagement. Wer nicht zahlt, der kommt irgendwann zu ihr. Eine Mittdreißigerin mit schwarzen langen Haaren, Lachfalten im Gesicht und ruhiger, sanfter Stimme. In Spitzenzeiten: Bis zu 130 Kunden täglich.
"Mit welchen Erklärungen stehen Menschen vor ihrem Schalter und sagen, sie konnten die Rechnung nicht bezahlen? Was hören sie da?"
"Finanzielle Schwierigkeiten, zu viele andere Rechnungen, zu wenig Einkommen, Leistungsbezug, oder plötzliche Arbeitslosigkeit, Krankheit - die dazu gekommen ist, Scheidungen, Trennungen."
"Finanzielle Schwierigkeiten, zu viele andere Rechnungen, zu wenig Einkommen, Leistungsbezug, oder plötzliche Arbeitslosigkeit, Krankheit - die dazu gekommen ist, Scheidungen, Trennungen."
Hygrometer für richtiges Heizverhalten
Oft kann Karina Lauterbach etwas anbieten – kann versuchen, Schulden zu strecken.
"Das können Ratenvereinbarungen sein. Das kann eine Stundung sein - oder auch ein Terminaufschub, das ist dann ganz individuell."
In vielen Fällen ist die Sperre damit binnen kurzer Zeit passe. In anderen dagegen kommt Petra Böer ins Spiel. Die Energie-Armutsberaterin ist regelmäßig bei der SWK Energie – für Einzelgespräche.
"Unsere Arbeit zeigt, dass viele einfach nicht die Bildung, die finanzielle Allgemeinbildung haben, denen fehlen Kernkompetenzen in der Haushaltsführung, das sind vor allen Dingen junge Mütter, junge alleinerziehende Mütter, haben wir ganz oft den Fall, dass die von vielen Dingen gar nichts wissen, viele gehen auch davon aus, meine Stromabschläge zahle ich über die Mietnebenkosten. Also die Unwissenheit ist da sehr groß."
Unwissenheit, gegen die Martin Jasper uns sein Energiesparservice-Team in Dortmund ein Rezept gefunden haben, sagt der 50-Jährige unbescheiden, aber freundlich.
"Wir machen Strom sichtbar, wir zeigen dem Kunden, wo verbraucht er seine Energie, und was kostet ihn welche Maßnahme."
Jasper, eine Type mit grauem, langem Haar – zum Zopf zusammengebunden -, Brille mit Viereckgläsern und schwarzer Handwerkerjacke packt die Messenger-Tasche des Caritas-Energiesparservice. Seine Energiesparhelfer schwärmen von hier jeden Tag in die Stadt aus, um Haushalte mit kleinem Geldbeutel dabei zu unterstützen - Strom, Heizenergie und Wasser zu sparen. Jasper leitet das Projekt – und sucht sich jetzt im Materiallager durch Metallschränke. Soforthilfen, nennt er das, was er findet.
"Natürlich haben wir einen großen Anteil Energiesparlampen, LEDs, die ineffiziente Glühlampen ersetzen. Dann haben wir aber auch hier, Funksteckdosen, abschaltbare Steckerleisten, dann haben wir Hygrometer - für ein richtiges Heiz- und Lüftverhalten, insbesondere bei Schimmel dringend angezeigt, dass man rechtzeitig lüftet, wenn die Luftfeuchtigkeit eben zu hoch wird."
Erst arbeitslos, dann Energiesparhelfer
Diese Energiesparartikel bleiben, je nach Bedarf, beim obligatorischen zweiten Besuch bei den Kunden. Pro Haushalt im Wert von 70 Euro.
"Wir gehen grundsätzlich alle Geräte durch, aber wir konzentrieren uns natürlich auf die großen Fresser: Elektrisch Warmwasser, der Durchlauferhitzer. Immer ein ganz großer Verbraucher. Mit 24.000 Watt. Da gehen dann eben 2400 Energiesparlampen an, wenn ich nur das warme Wasser einmal aufdrehe: das ist ein Flutlicht. Das ist er ein Riesen-Verbraucher."
Als Energiesparhelfer beim Kunden sind viele, die bis vor kurzem selbst arbeitslos waren – und die selbst Energieschulden haben und hatten. Auch Detlef John weiß, worüber er mit den Kunden spricht. Der kleine, stämmige Mann, 60, mit grauem Kinnbart, hoher Stirn und festem Händedruck, wirkt in seiner neuen Funktion angekommen. Er ist körperlich schwer behindert, und bekommt hier eine letzte Chance auf dem geförderten Arbeitsmarkt.
Hätte er während seiner Arbeitslosigkeit den Energiesparcheck früher gemacht, sagt er mit Wehmut, hätte er wohl pro Jahr 700 Euro sparen können.
"Das sind ja alles Sozialhilfeempfänger, Mietgeldempfänger oder Hartz-4, wo Geld sowieso knapp ist. Aber das hat auch einen anderen Effekt. Wir sparen ja nicht nur für unsere Kunden alleine, sondern auch für die Kommunen, weil die ja auch die Heizkosten bezahlen müssen."
Bisherige Bilanz der Dortmunder Stromsparchecks: 10.000 Hausbesuche seit März 2009. Und eine Erkenntnis: Geringverdiener seien nicht die Energieverschwender, als die sie oft abschätzig bezeichnet würden, sagt Martin Jasper. Hohe Energiekosten seien oft schlicht die Folge von den Vier-Wänden, in denen sie Mangels Alternative leben müssten. Das bedeutet: Energiesparen geht, aber hat auch Grenzen.
Und nicht selten käme auch der Wechsel in alternative, günstigere Stromtarife nicht wirklich in Frage, ergänzt Michael Kopatz, Forscher am Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie.
"Zum Beispiel kann ein einkommensschwacher Haushalt nicht ohne weiteres den günstigsten Tarif wählen, zu einem überregionalen Anbieter wechseln, der sehr günstig ist, weil er die Bonitätsprüfung nicht besteht. Oder er gerät einmal in Zahlungsschwierigkeiten, dann wird der Vertrag gleich gekündigt."
"Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt"
Wachsende Armut, anhaltend hohe Strompreise und wenig Ausweichmöglichkeiten beim Energiekonsum für Ärmere? Diese Mischung lässt die Kritik am Ausbau Erneuerbarer Energien nicht verstummen. Nicht in NRW, nicht anderswo.
Die Worte grün, unsozial und ungerecht werden noch immer gemeinsam im Mund geführt. Von vielen. Zu vielen, findet Professor Andreas Löschel.
"Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt. Sie kann eigentlich nur gelingen, wenn sie in einem breiten, gesellschaftlichen Konsens auch durchgesetzt wird. Und der Konsens beinhaltet eben auch, dass es keine ungerechte Lastenverteilung im Verfahren gibt."
Löschel, der auch der Monitoring-Kommission zur Energiewende angehört, schlägt deshalb einen Kurswechsel bei der Ökostromförderung vor. Statt die Energiewende komplett über Mehrkosten auf den Strompreis zu finanzieren, könnten Teile dieses Zukunftsprojekts auch über Steuern finanziert werden.
"Die Steuern orientieren sich ja am Leistungsfähigkeitsprinzip, das heißt, jeder wird nach seiner Leistungsfähigkeit herangezogen, und das ist eine denke ich gerechtere Art, wie wir Kosten verteilen - als das aktuelle System, wo es eben einzig auf den Stromverbrauch ankommt."
Zurück bei Claudia Kurz in der Verbraucherzentrale in Dortmund. Alessa Lück sitzt an diesem Montagmorgen in ihrem Büro. Nicht, um sich beraten zu lassen – sondern um ein neues Hilfsmittel für energiearme Haushalte vorzustellen.
Lück, 27 Jahre, graues Jacket, grau-lackierte Fingernägel und hellbraunes, langes Haar, vertritt das Düsseldorfer Start-Up-Unternehmen "EnergieSparSchein". Sie haben eine Smartphone-App entworfen, mit der man sich spielerisch zu mehr Energiesparen trimmen soll. Für die Jungunternehmer, die Alternative, bis der Strompreis tatsächlich sinkt.
"Es handelt sich um Tipps, die leicht in den Alltag zu integrieren sind. Es ist nicht nötig, dass irgendwelche energieeffizienten Haushaltsgeräte angeschafft werden, sondern es soll so eine kleine Veränderung im Alltag geschehen."
Jeder sollte sich mit Energieverhalten auseinandersetzen
Beraterin Claudia Kurz ist skeptisch, ob ihre Klienten da wirklich mitspielen. Auf einen Versuch, wie mit APP und Smartphone Wasser, Strom und Heizenergie gespart werden kann, will sie sich aber einlassen. Alessa Lück erklärt, was möglich ist.
"Der Verbraucher kann ein Profil anlegen, wo er Persönliches hinterlegt, wo er angibt, wie sieht meine Wohnung aus, wie ist mein Familienstand, wie viele Leute wohnen in meinem Haushalt, was habe ich für eine Heizungsart."
Ein Klick weiter, dann beginnt ein Quiz – angeleitet durch den digitalen Begleiter Marc Berger, mit dem der Verbraucher jede Woche verschiedene Level eines Energiespar-Spiels durchlebt. Darin versteckt: Erinnerungsnachrichten, um Standby-Geräte abzuschalten. Einstell-Tipps für die Heizung. Belade-Hinweise für den Kühlschrank.
"Was wir auch ganz toll finden, ist die Möglichkeit, auch den Zählerstand einzugeben." (Kurz) "Das ist gut." (Lück) "Das heißt, ich kann, jeden Monat, oder auch jeden Tag kontrollieren, was hat sich verändert, hab ich zu viel verbraucht, habe ich sparen können, dann kann ich mir hier eine kleine Statistik anzeigen lassen – zum Vorjahr, bin ich irgendwie besser geworden. Das ist auch ein ganz netter Anreiz, denken wir, so ein bisschen auch diese Kontrollfunktion, gerade für Leute, die von Energiearmut betroffen sind, zu sehen, wie sieht's aus."
Einzelne Energieversorger in Nordrhein-Westfalen planen, die APP bald in den Umlauf zu bringen. Für ihre jeweiligen Kunden – kostenlos.
"Und wir sagen, wir wollen langfristig auch da hinkommen, dass man sich mit seinem Energieverhalten auseinandersetzt und da einfach mehr macht."
Vielleicht einer der Wege, wie das Wort Energie in vielen Ohren wieder einen schöneren Klang bekommt!