"Eine mutige aber sehr gute Besetzung"
Er gilt als Schaufenster des deutschen Nachwuchsfilms, nun bekommt der Max-Ophüls-Preis eine neue Leiterin: die erst 27-jährige Svenja Böttger. Die Studentin sei eine sehr gute Wahl, findet unser Filmexperte Holger Hettinger.
Die 27-jährige Berlinerin Svenja Böttger ist für die nächsten drei Jahre zur neuen Leiterin des Saarbrückener Filmfestivals Max-Ophüls-Preis gewählt worden. Trotz ihres jungen Alters habe Böttger bereits Erfahrungen in der Festivalorganisation, im Projekt- und Gästemanagement sowie in der der Presse- und Kommunikationsarbeit, teilte die Auswahlkommission mit.
"Es bedeutet für mich eine Ehre, dieses renommierte Festival leiten zu dürfen", sagte die Medienwissenschaftlerin, die zurzeit ihr Masterstudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf abschließt. Gabriella Bandel hatte die Festivalleitung nach 15 Jahren abgegeben.
Einiges an Film-Sachverstand
"Svenja wer? Wer ist das? Natürlich hat man da erst mal so ein Schreckmoment", sagte unser Filmexperte Holger Hettinger im Gespräch mit Gabi Wuttke. "Auf der anderen Seite: Wenn man sich ein bisschen in diese Biografie vertieft, da sieht man, da ist einiges an Film-Sachverstand vorhanden. Da gibt es 'Sehsüchte', das ist ein studentisches Filmfestival in Potsdam-Babelsberg an der Film-Uni, das sie mitverantwortet hat. Da ist sehr viel Vernetzungsgrad offenbar vorhanden, und dann denke ich mir: Mein Gott, man wollte irgendwie jungen, frischen Wind, man wollte ein neues Gesicht, und jetzt muss man es auch aushalten."
Doch der Druck sei "schon sehr groß", so Hettinger, denn der Ophüls-Preis sei das Schaufenster für den jungen deutschen Nachwuchsfilm. Die Personalie Svenja Böttger sei in diesem Zusammenhang eine sehr gute Besetzung, weil sie das Ohr am Puls der Zeit habe, so der Deutschlandradio-Kultur-Filmexperte.