Studie für Wiederaufbau der Hamburger Synagoge vorgestellt

    Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky steht vor einem Transparent mit einer Zeichnung der Bornplatz-Synagoge.
    Die Bornplatz-Synagoge wurde 1938 von den Nationalsozialisten zerstört © picture alliance / dpa / Christian Charisius
    07.09.2022
    Die Jüdische Gemeinde in Hamburg und der Senat haben eine Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge vorgestellt. Diese enthält neben einem "Masterplan" für das weitere Vorgehen auch mehrere Modelle. Nun soll ein Architekturwettbewerb zu einer Entscheidung führen, der nach Ansicht von Hamburgs Oberbaudirektor Höring im kommenden Jahr abgeschlossen sein könnte. Erst dann ließen sich die Kosten und ein weiterer Zeitplan festlegen. Die Synagoge soll laut Studie Platz für rund 600 Personen bieten. Vor ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten fasste sie 1.400 Menschen. Geplant ist unter anderem auch ein Gemeindesaal, ein Ausstellungsort und das jüdische Tauchbad, die Mikwe. Als "sensationell" bezeichnete der Erste Vorsitzende der Hamburger Jüdischen Gemeinde, Philipp Stricharz, die Ergebnisse. Als Reaktion auf den Anschlag von Halle an der Saale hatte die Hamburgische Bürgerschaft im Februar 2020 den Wiederaufbau der alten Synagoge beschlossen. Die 1906 eröffnete Synagoge am Bornplatz, dem heutigen Joseph-Carlebach-Platz, war das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Im Zuge der November-Pogrome von 1938 wurde der neoromanische Kuppelbau von den Nazis verwüstet und später abgerissen.