Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, der kann vom 27. bis 29. September die 7. Vienna Music Business Research Days an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien besuchen beziehungs diese am 29. September über Livestream mitverfolgen.
Die meisten möchten Musik einfach verfügbar haben
Illegal downloaden war gestern - für Musik aus dem Netz wird wieder bezahlt. Das behauptet eine neue Studie der Musikindustrie. Ein Beleg für ein Umdenken sei sie allerdings noch lange nicht, sagt Peter Tschmuck, Professor für Musikwirtschaftsforschung.
Sich den ganzen Tag verstöpseln und Musik hören – aber nichts dafür zahlen, so der allgemeine Tenor über Jugendliche. Etwas voreilig gedacht ist das, wenn man eine neue Studie betrachtet, die vom Weltverband der Phonoindustrie herausgegeben wurde, und nach der 82 Prozent aller Jugendlichen legal Musik hören. Ein Beweis für eine neue Zahlungsmoral sei das jedoch trotzdem nicht, sagt Peter Tschmuck, Professor für Kulturbetriebslehre an der Universität für Musik Darstellende Kunst in Wien.
"Ein Umdenken hat wahrscheinlich nicht stattgefunden", so Tschmuck im Deutschlandradio Kultur. Die Angebote, wie sie Spotify und andere Dienste lieferten, seien einfach so attraktiv, dass man durchaus auch bereit sei, ein entsprechendes monatliches Entgeld zu bezahlen."
Gleichzeitig gebe es auch freie Angebote wie YouTube: "Das ist immer noch der beliebteste hub, wo man sich kostenfrei Musik anhören kann."
"Streaming - das Radio des 21. Jahrhunderts"
Wenn man sich die Nutzerbefragungen genauer ansehe, dann werde deutlich, dass ein Großteil nicht für Musik bezahle. "Vor allem bei den Jugendlichen ist es ja so, dass das Abo in der Regel über die Eltern läuft und sie damit eigentlich eine Gratis-Nutzung haben." Insofern seien es weniger die Jugendlichen, die bezahlten, sondern vielmehr die, die bereits ein entsprechendes Monatseinkommen hätten.
Gleichzeitig gebe es trotzdem auch durchaus noch Jugendliche, "die ganz gern Musik besitzen wollen, durchaus auch in körperlicher Form. Die kaufen auch noch CD's - aber das ist eine Minderheit. Der Großteil der Konsumenten – nicht nur der Jugendlichen – möchte Musik einfach verfügbar haben.
Tschmuck: "Das war bisher über das Radio möglich, in den entsprechenden Formaten. Und das hat sich halt jetzt in die Streaming-Welt verschoben. Deswegen bezeichne ich auch das Streaming als das Radio des 21. Jahrhunderts."