Studie zum Naturbewusstsein der Jugend

Die junge Generation will mehr Umweltschutz

06:31 Minuten
Demonstranten stehen vor Polizisten. Im Hintergrund ist ein Wald zu sehen. Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschirft "Jedes Kind braucht einen Wald" hoch.
Protest für die Umwelt: Viele junge Menschen in Deutschland wünschen sich, dass die Natur geschützt wird. © picture alliance / Martin Schroeder
Katharina Beyerl im Gespräch mit Nicole Dittmer |
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Viele Jugendliche in Deutschland wollen die Natur schützen. Angesichts der ökologischen Krise hält Katharina Beyerl vom Nachhaltigkeitsinstitut in Potsdam das nicht für verwunderlich: Es sei an der Zeit, etwas zu ändern.
Die Natur ist für viele Jugendliche von großer persönlicher Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz, die am Mittwoch vorgestellt wurde. 92 Prozent der zwischen 14- und 24-Jährigen finden demnach, dass die Natur Bestandteil eines guten Lebens ist. 88 Prozent sagten, dass es sie glücklich macht, in der Natur zu sein.
Eine Mehrheit der Jugendliche würden auch ihr Verhalten ändern, um die Natur zu schützen, heißt es weiter in der Studie. Dieses Ergebnis wundert Katharina Beyerl vom Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung nicht. Denn der Fakt, dass "wir in einer sozial-ökologischen Krise leben, die durch nicht-nachhaltige Produktions- und Konsummuster und ungleiche Verteilung von Wohlstand verursacht ist", komme immer mehr in der Gesellschaft an.
Junge Menschen müssten - wie generell die Gesellschaft - in die anstehenden Entscheidungen eingebunden werden, fordert Beyerl.

Keine Zeit zum Warten

Außerdem fordern viele Jugendliche der Studie zufolge, "dass jetzt politische und rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um eine gesamtgesellschaftliche sozial-ökologische Transformation hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt umzusetzen", so die Wissenschaftlerin.
Man dürfe nicht darauf warten, "bis die Generation, die Umweltschutz als wesentlich ansieht" in den entscheidenden Positionen angekommen ist. Das Artensterben und der Klimawandel finden jetzt statt und sind weit fortgeschritten, unterstreicht Beyerl. "Wenn wir nicht sofort gegensteuern, werden unsere Kinder in einer ganz anderen Welt leben, als die, die wir bisher kennen."
(rzr)
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