"Die Verunsicherung ist sehr groß"
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Gerade Studierende aus bildungsfernen Elternhäusern träfen die Folgen der Coronakrise hart, sagt Cara Coenen von Arbeiterkind.de. Es gehe dabei nicht nur um Geld, sondern auch darum, "niemanden im Hintergrund zu haben, der einem Mut machen kann".
Onlinevorlesungen, Verlust des Nebenjobs, keine Möglichkeit, die Mitstudierenden kennenzulernen: Die Coronakrise bringt viele Studentinnen und Studenten in eine schwierige Situation.
Nach Einschätzung von Cara Coenen von "ArbeiterKind.de", einer gemeinnützigen Unterstützungsorganisation, betrifft das besonders Studierende, die nicht aus Akademikerfamilien stammen:
"Wir stellen fest, dass gerade durch die vielen Themen, die so nebenher noch mit zu regeln sind - wie verlorene Jobs, Wohnungen die man aufgeben muss, wieder zurückziehen zu den Eltern, ganz andere Diskussionen, die dann zu führen sind -, die Herausforderung noch mal steigt, wenn man als Erstes [in seiner Familie] studiert."
Gerade dann, wenn man ein Erstsemester ist: "Es haben mich auch Erstsemester angerufen, die sagen: Ich weiß gar nicht, wie ich das organisieren soll, jetzt überlege ich, das vielleicht doch noch aufzuschieben mit dem Studienstart; ich konnte mich auch gar nicht richtig orientieren, weil im Lockdown viele Orientierungsveranstaltungen ausgefallen sind", berichtet Coenen.
"Die Verunsicherung ist sehr groß, wenn man niemanden im Hintergrund hat, der einem Mut machen kann und einem sagt: Es kann trotzdem gut funktionieren und wir unterstützen dich dabei, du kannst das schaffen."
(uko)