Albrecht von Lucke, geboren 1967 in Ingelheim am Rhein, ist Jurist und Politikwissenschaftler und lebt seit 1989 in Berlin. Er ist freier Publizist und seit 2003 als Redakteur für die politische Monatszeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik" tätig.
Wie weit reicht die Autoliebe noch?
Über die Dieselklage in Stuttgart sprechen wir mit dem Publizisten Albrecht von Lucke. Außerdem: Das Plädoyer der Bundesanwaltschaft zum Ende des NSU-Verfahrens wird 22 Stunden beanspruchen. Und: Ist Antisemitismus an den Schulen ein wachsendes Problem?
Die Schadstoffwerte liegen in Stuttgart weit über dem Limit. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will vor dem Verwaltungsgericht deshalb heute ein komplettes Diesel-Fahrverbot erreichen. Wir sprechen mit unserem Studiogast, dem Juristen und Politologen Albrecht von Lucke darüber, wie viel Vergiftung wir uns noch erlauben wollen und wie weit die Autoliebe noch reicht.
Ein weiteres Thema ist der Münchner NSU-Prozess. Allein die Beweisaufnahme hat mehr als vier Jahre gedauert - heute beginnen die Plädoyers. Der Schlussvortrag der Bundesanwaltschaft soll ganze 22 Stunden dauern. Die Vertreter der Opferfamilien zeigen sich schon jetzt enttäuscht. Ist die juristische Aufarbeitung der NSU-Affäre dem Ausmaß des politischen Skandals gerecht geworden?
Antisemitismus und islamistische Einstellungen sollen an Berliner Schulen immer häufiger vorkommen. Das behauptet eine Umfrage unter Lehrkräften im Auftrag des American Jewish Commitee (AJC). Der Bericht dokumentiert Interviews an 21 Schulen in acht Berliner Bezirken. Viele Lehrer berichteten, dass die Aussage "Du Jude" immer häufiger als Schimpfwort verwendet werde. Der Großteil der befragten Pädagogen gab bei der Befragung an, im Schulalltag bereits Vorfälle mit antisemitischem Hintergrund erlebt zu haben.