Markus Feldenkirchen ist Autor im Hauptstadtbüro des "Spiegel". Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München arbeitete zuvor u.a. beim "Tagesspiegel". Bei Kein & Aber erschien 2010 sein Debütroman "Was zusammengehört" und 2013 "Keine Experimente".
99 Tage Trump
Man könne nicht sagen, wohin diese Präsidentschaft führt, glaubt "Spiegel"-Autor Markus Feldenkirchen. Von "ist noch mal gut gegangen bis zur Katastrophe" sei alles drin. Weitere Themen: Der stille Schulz und in der Berliner Kultur rumort es.
Einen positiven Aspekt kann der Journalist den ersten Wochen unter Donald Trump dennoch abgewinnen, sie hätten wie "ein Wiederbelebungsprogramm für müde Demokraten gewirkt". Viele Amerikaner würden sich wieder mehr für Politik interessieren und politisch engagieren, glaubt Feldenkirchen.
Ansonsten sei das systematische Belügen der Öffentlichkeit ein Merkmal der bisherigen Präsidentschaft Trumps, die Fake News hätten immer das Ziel, sich selbst besser dastehen zu lassen, eigenes Ungenügen zu vertuschen.
Gefährliche Rhetorik
"Es besteht die Möglichkeit, dass wir am Ende einen großen, großen Konflikt mit Nordkorea haben", sagte Trump der Nachrichtenagentur Reuters. Offenbar wolle der US-Präsident nun doch die Rolle des Weltpolizisten spielen, meint Feldkirchen. "Und das ist das eigentlich Gefährliche." Ein Atomkrieg sei nicht ganz ausgeschlossen. Denn: Beim Blick auf Trumps Ratgeberbücher werde einem nicht wohler. Darin würde er zum Beispiel empfehlen, 15-fach zurückzuschlagen, wenn man provoziert werde. Die einzige Hoffnung - so der USA-Kenner - bestehe in der Besonnenheit von Trumps Beratern. Es sei ein Beleg für den traurigen Zustand unserer Zeit, wenn "man seine größte Hoffnung in amerikanische Militärs" setzen müsse.