Nikolaus Blome ist stellvertretender Chefredakteur der "Bild"-Zeitung und verantwortlich für das Politik- und Wirtschaftsressort. Zuvor war er von 2013 bis 2015 Leiter des Hauptstadtbüros und Mitglied der Chefredaktion des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Von 2011 bis 2013 war er schon einmal stellvertretender Chefredakteur der "Bild"-Zeitung.
"Ich war von Trump überrascht"
Positiv überrascht zeigte sich der stellvertretende "Bild"-Chefredakteur Nikolaus Blome über den Auftritt Donald Trumps in Riad. Außerdem: Die SPD und die innere Sicherheit und die Frage, ob die Deutschen Lust haben auf das autonome Auto.
Der Elefant im Porzellanladen: so kommentierten nicht wenige die Nahost-Reise Donald Trumps, noch bevor der US-Präsident überhaupt aufgebrochen war. Entsprechend niedrig waren die Erwartungen, doch die erste Station seiner Reise hat Trump nach Ansicht Nikolaus Blomes, stellvertretender Chefredakteur der "Bild", überraschend gut gemeistert:
"Da sprach jemand, als wäre er US-Präsident", so Blume im Deutschlandfunk Kultur über Trumps Auftritt in Riad. "Das war eine Rede, über deren Inhalt man sich streiten kann, und die mir inhaltlich persönlich gut gefiel in der Zweigeteiltheit zwischen einer ganz klaren Ansage: gut und böse und der IS ist böse – und gleichzeitig dem Appell: Vertreibt die Terroristen aus euren eigenen Ländern."
Trumps Israel-Besuch: "Give it a chance"
Auch warnte Blome davor, Trumps Israel-Besuch in Israel von vornherein abzuschreiben und den von Trump gewünschten Gang zur Klagemauer sofort wieder nur unter der Rubrik "Der Mann ist ein Vollidiot" zu verbuchen.
"Sich immer nur selbst zu bestätigen: 'der macht ja eh alles falsch, der kann ja gar nicht alles richtig machen', ist zu einfach", kritisierte Blome. "Jetzt lassen wir ihn doch einmal seinen Besuch da machen und vielleicht, vielleicht, vielleicht ist es ja so ein unkonventioneller Ansatz, der dann plötzlich ins Ziel führt." Schließlich seien bisher alle anderen, übrigens sehr konventionellen Ansätze ebenfalls gescheitert, so der Journalist. "Give it a chance!"
Innere Sicherheit: großes Thema für die "kleinen Leute"
Außerdem in der Sendung: die SPD und ihre Schwierigkeiten mit dem Thema innere Sicherheit. "Das ist echt ein Fehler, muss ich sagen, auch in der Spielaufstellung bei Martin Schulz", kritisierte Blome: "Niemanden im Team gehabt zu haben, im Ärmel gehabt zu haben, der vom ersten Tag an mindestens mal defensiv die Flanke 'innere Sicherheit' zumacht, wo die SPD als in Anführungsstrichen 'unsichere Kantonisten' zumindest eher gelten als die CDU".
Blome verwies dagegen auf die enorme Bedeutung des Themas für die "kleinen Leute": "Sie haben nicht so viel, und wenn ihnen das geklaut wird, ist es nochmal richtig schlimm. Das heißt, Sicherheit, innere Sicherheit im öffentlichen Raum, in der U-Bahn, in der S-Bahn, das ist für die Leute wichtig, die diese S-Bahnen und U-Bahnen benutzen müssen, es sind nicht die Limousinenfahrer."