Sergey Lagodinsky ist ein deutscher Rechtsanwalt und Publizist. Er leitet das Referat Europäische Union / Nordamerika der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung.
Regieren mit aller Macht
Die Entlassung des FBI-Chefs und die Frage: Wo liegen die Grenzen der Macht? Thema heute mit Sergey Lagodinsky von der Heinrich-Böll-Stiftung. Außerdem: ein Dokumentarfilm und sein Kampf gegen den Schönheitswahn. Und Gedanken über Politikersprache: Darf eine Ministerin "bekackt" sagen?
US-Präsident Donald Trump hat den FBI-Chef James Comey gefeuert. Was besonders pikant ist, weil der gerade zu Trumps Verstrickungen mit Russland während des Wahlkampf im vegangenen Jahr ermittelt. "Jetzt wirde es ernst, jetzt wird sich zeigen, inwiefern die USA institutionelle Widerstandsfähigkeit hat (...) gegen solche autoritäre Entscheidungen - und das ist eine", sagt Lagodinsky. "Und zweitens: Was wir sehen, ist, dass wir an die Grenzen der politischen Kultur kommen in den USA. " Bislang habe es so einen Fall noch nie gegeben - abgesehen vielleicht von Richard Nixon, der Anfang der 70er-Jahre einen unabhängigen Strafermittler feuern ließ. Seither gelte es in den USA als Unding, so etwas zu tun. Doch Trump zerstöre jetzt gerade diese gefestigte demokratische Kultur. "Das ist die größte Gefahr. Denn alle die danach kommen, werden immer auf Trump verweisen."
Eine weitere Nachricht aus dem Hause Trump: Die USA wollen Waffen an Kurden in Syrien liefern. Gute Idee? Nein, findet Lagodinsky - viel zu kurz gedacht.
Nahles, Republica - und weibliche Schönheit
Weitere Themen der Sendung: Bundesarbeitsministein Andrea Nahles hat bei der Republica keine sprachlichen Umwege gesucht. Das Ende der Arbeit? Eine "verkackte Grundthese". Ist das klare Politikersprache? Eine unflätige Grenzüberschreitung? Oder möglicherweise irgendwas zwischen normaler Sprachentwicklung und Anbiederung an ein junges Publikum? Ein Thema heute in "Studio 9".
Außderm geht es um das Thema Schönheit. Regisseurin Taryn Brumfitt und Schauspielerin Nora Tschirner wollen Frauen ermutigen, mit der Unzufriedenheit mit ihrem Körper Schluss zu machen. Ihr Appell per Dokumentarfilm heißt: "Embrace - Du bist schön".