Wenn Gaming außer Kontrolle gerät
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Ich "suchte" dieses oder jenes Spiel: Das sagen Gamer, wenn sie von einem Spiel besonders begeistert sind. Wie bei der Internetnutzung lauert beim Computerspielen die Gefahr, dass aus dem ironischen "Suchten" ernsthafte Sucht wird. Schämen sie sich deswegen?
Computerspiele sind ein beliebter Zeitvertreib. Die Branche macht gigantische Umsätze, es gibt E-Sport-Meisterschaften mit Preisgeldern in Millionenhöhe. Wenn aber jemand sehr viel Computer spielt, dann steht die Frage nach der "Sucht" im Raum.
Viele Gamer nennen ihre Begeistrung selbst so: Ich "suchte" dieses oder jenes Spiel, mit kurzem u gesprochen wie in "Sucht", heißt die ironische Wendung. Statistiken sprechen von etwa drei Prozent der Bevölkerung, die ihr Spieleverhalten oder die Internetnutzung nicht mehr unter Kontrolle haben. Allerdings ist das Phänomen bisher nicht gut erforscht.
Aus Scham in die Isolation?
Wie man durchschnittlichen Konsum von Abhängigkeit unterscheidet, ist nicht immer leicht zu sagen. Eine Möglichkeit – Gamer bekommen von ihrem Umfeld gespiegelt, dass ihr Verhalten problematisch ist. Das sei einer der Gründe, warum Betroffene Hilfe suchen, sagt Claudius Boy von "Lost In Space", einer Beratungsstelle für Computerspiel- und Internetsüchtige in Berlin.
Boy erzählt, dass vor allem Leute um die 30 kämen. In dieser Lebensphase werde es oft schwierig, jemanden zum Spielen zu finden, weil sich die Prioritäten im Freundeskreis geändert haben: "Und dass sie sich aus Scham Freunden verschließen und gar nicht mehr mit denen Kontakt aufnehmen wollen." Die Gamer spürten die Isolation, weil ihr einziger Zeitvertreib und Weltbezug das Computerspielen oder Seriengucken sei.
Ob und wie Scham mit stundenlangem Zocken von Computerspielen auftritt, erkundet Lydia Heller für ihren Live-on-Tape-Beitrag nicht nur in der Berliner Beratungsstelle, sondern auch im Teenager-Zimmer ihres Sohnes.