Lust auf die Klassische Moderne
Für Frankfurt hat sie erreicht, was zu erreichen war: Nun wird Susanne Gaensheimer Leiterin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. Dort habe der Etat einen ganz anderen Umfang − und auch thematisch wartet dort eine neue Herausforderung.
Die Entscheidung, aus Frankfurt wegzugehen, sei ihr nicht leicht gefallen, sagte Susanne Gaensheimer im Deutschlandradio Kultur, doch die "unglaublichen Sammlungsbestände" der Kunstsammlung NRW haben sie sehr gereizt, insbesondere weil die Klassische Moderne für sie eine neue Herausforderung sei.
Der Etat habe in Düsseldorf natürlich einen ganz anderen Umfang, auch die Anzahl des Personals, da könne man in einer anderen Art und Weise an die Dinge herangehen. Wie ihre Vorgängerin werde sie Wert auf das Bildungs- und Vermittlungsprogramm des Hauses legen und das Projekt "Museum global" gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof und dem MMK in Frankfurt weiterentwickeln.
Neue Schwerpunkte will Susanne Gaensheimer im Bereich Gegenwartskunst setzen: Sie werde hier ein sehr internationales Ausstellungsprogramm machen, auch Erwerbungen in diesem Bereich realisieren, und was die Formate betrifft ein eher interdisziplinäres Programm entwickeln – mit vielen diskursiven und performativen Formaten.
Akademische Grundlage für Ausstellungsmacher
Gaensheimer betont die Bedeutung der akademische Perspektive: Ihr sei aufgefallen, dass das Akademische bei den jungen Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern heutzutage nicht mehr so im Vordergrund stünden. Oft wolle der Nachwuchs beispielsweise gar nicht mehr promovieren oder bevorzuge Mischstudiengänge - das hält sie für eine nicht so gute Entwicklung.
Die akademische Grundlage sei wichtig, um gute Forschung betreiben zu können und müsse in alle Bereiche der Museumstätigkeit einfließen, wobei auch Ausstellungen zu machen das Ergebnis von Forschung sei.
Susanne Gaensheimer sieht sich selbst als beharrlichen Menschen, immer dann, wenn sie von einer Sache wirklich überzeugt sei, wäre sie in der Lage diese Sache gegenüber anderen zu vertreten – auch über einen langen Zeitraum.