"Preise sind für Künstler eine Zumutung"
Bob Dylan war der erste Musiker, der mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Reaktionen auf diese Premiere waren gemischt. Den Regisseur Leander Haußmann und den Musiker Sven Regener hat die Debatte zu einem Theaterstück inspiriert. Er könne Dylan verstehen, sagt Regener.
"Die Danksager" feiert am Donnerstagabend im Berliner Ensemble Premiere. Darin warten zehn Bob-Dylan-Nobelpreis-Darsteller gemeinsam in einer Kantine, als sie die Nobelpreis-Nachricht erreicht. Das Stück erzählt von den Reaktionen der Bob Dylan-Doubles und ihren individuellen Dankesreden. Denn der echte Bob Dylan wollte in Stockholm keine Dankesrede halten.
Er könne die Reaktion Dylans durchaus verstehen, sagte der Musiker und Autor Sven Regener im Deutschlandfunk Kultur. Für einen Künstler könne sich so eine Ehrung durchaus als zweischneidig erweisen. "Alle Preise für Künstler sind Zumutungen", so der Sänger der Band Element of Crime. Denn es gehe "um den Anspruch anderer Menschen dahintersteht, einen zu bewerten".
Das Stück "Die Danksager" kreise um die Frage, wie Künstler mit solchen Zumutungen umgehen können - "was das zu bedeuten hat, wie man das sieht. Wir haben da zehn Bod-Dylan-Darsteller, die dazu mindestens zehn verschiedene Meinungen haben." Die könne man auch haben. Am besten gefalle ihm aber immer noch die Reaktion des echten Dylan, so Regener: "Was ich toll finde - er hat sich nicht vereinnahmen lassen."
(kü)