Syriens Kulturschätze "flächendeckend" in Gefahr
Der deutsche Archäologe Kay Kohlmeyer zeichnet ein düsteres Bild von der Situation der Kulturschätze in Syrien. Neben dem Suk in Aleppo seien auch zahlreiche andere Stätten betroffen, etwa die historische Stadt Apameia, so Kohlmeyer.
Die Beschädigung von Kulturgütern sei "flächendeckend" zu beobachten, sagte Kohlmeyer, der seit den 70er-Jahren in Syrien forscht. Meist ließen sich die Schäden auf die Gefechte zwischen der syrische Armee und den Rebellen zurückführen. Die Kämpfe selbst seien allerdings nur eine Seite der Bedrohung des Kulturerbes: "Wir haben genügend Nachrichten über Plünderungen der Museen, die jetzt stattfinden und Raubgrabungen, wo gezielt Antiquitäten herausgeschafft werden aus Syrien – im Tausch gegen Waffen."
Die historischen Stätten besäßen einen enormen Symbolwert für die Syrer, so Kohlmeyer. Auch die Bewohner von Aleppo hätten ihre Identität aus dem historischen Suk gezogen "und das ist auch der Grund, warum dort gekämpft wird". Militärisch gesehen hätten Orte wie der Altstadt-Basar keinen Wert. Vielmehr gehe es darum, symbolisch bedeutsame Ort einzunehmen und sie zu verteidigen.
Erschwerend hinzu komme, dass in dem Bürgerkrieg neben Syrern auch Leute kämpften, "die aus Afghanistan kommen, die in Libyen gewesen sind – sogar irische Dschihaddisten tummeln sich dort". Sie alle hätten "keinen direkten Bezug zu dem Land selbst" und zur Bedeutung seiner Kulturschätze.
Das vollständige Gespräch mit Kay Kohlmeyer können Sie mindestens bis zum 1.3.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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