Syrische Flüchtlinge

"So langsam können wir nicht mehr"

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Syrische Flüchtlinge in Jordanien. © picture alliance / dpa / Jamal Nasrallah
Steffen Horstmeier im Gespräch mit Jörg Degenhardt und Miriam Rossius |
Jordanien hat bereits etwa 800.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Doch das Land steht kurz vor dem Zusammenbruch: Wasserversorgung, Schul- und Gesundheitssystem halten kaum noch der Belastungsprobe stand. Das Land braucht dringend weitere finanzielle Mittel.
Jordanien erlebt, ähnlich wie Libanon, derzeit eine seiner härtesten Belastungsproben: Bis zu 800.000 Flüchtlinge suchen dort Schutz vor dem syrischen Bürgerkrieg. Nach Einschätzung von Steffen Horstmeier, Büroleiter der Hilfsorganisation World Vision in Jordanien, droht die Versorgung zu kollabieren:
"Jordanien wollte gerne ein Schwellenland werden. Das ist sicherlich im Moment schon nicht mehr möglich, eben weil diese Systeme - das Wassersystem, das Schulsystem, das Gesundheitssystem - die sind kurz davor zusammen zu brechen. Die halten gerade noch so zusammen."
Kein geregelter Schulbesuch möglich
Jordanien gelte als das zweitärmste Land in Sachen Wasserversorgung. Zwar flössen Hilfsmittel in das Land, doch allmählich seien auch die hilfsbereiten Jordanier an einem Punkt zu sagen: "So langsam können wir nicht mehr." Vor allem die Schulbehörden wüssten nicht, wie sie den Unterricht für bis zu 20 Prozent mehr Schüler organisieren sollten.
"Dafür müsste man neue Schulen bauen. Doch das dauert und dafür braucht man noch viel mehr Geld", sagte Horstmeier. Ein geregelter Schulbesuch, beispielsweise, sei deshalb derzeit nur wenigen Flüchtlingskindern möglich, die außerhalb der großen Lager untergekommen seien.
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