Ein Plan gegen die Zerstörung
In Berlin berieten über 150 Experten, wie syrische Kulturstätten wiederaufgebaut beziehungsweise geschützt werden können. Es müsse einen Notfallplan dafür geben, sagt Verena Metze-Mangold, die Präsidentin der deutschen Unesco-Kommission.
Der Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat zuletzt wieder an Intensität zugenommen. In den vergangenen Tagen berieten Experten aber schon über den Wiederaufbau der zerstörten Kulturstätten in Syrien. Auf Einladung der Unesco tagten über 150 Archäologen, Landschaftsplaner und Denkmalschützer aus 25 Ländern im Auswärtigen Amt in Berlin. Ziel ist es, ein Experten-Netzwerk zu schaffen.
Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sieht die Unesco angesichts der Zerstörung von syrischem Kulturerbe vor einer Bewährungsprobe. Er warnte aber auch vor Alleingängen: Wenn eines Tages die Waffen schweigen, müssten es die Syrer selbst sein, die entscheiden, wie es mit ihrem Land weitergeht. Nötig sei deshalb ein Aktionsplan zur Dokumentation von Schäden und um Maßnahmen für den Wiederaufbau.
War diese Sicht von Parzinger auch Konsens unter den Teilnehmern der Tagung? Welche Maßnahmen zum Schutz des syrischen Kulturerbes wurden verabredet?
Mit dabei war Verena Metze-Mangold, seit 2014 Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission:
"Es ging im Wesentlichen erst einmal darum, sich zu verständigen, − ob wir das gleiche Bild, die gleiche Wahrnehmung des Grades der Zerstörung haben. Das ist auf der Grundlage von sehr umfassenden Informationen passiert. Da gab es große Einigkeit, dass es jetzt einen Notfallplan geben muss, der als allererstes an Gebäuden, an Altstädten wie Aleppo (…) feststellen muss, was in diesen Städten tatsächlich am meisten gefährdet oder schon zerstört ist."