Sturz von der Euphorie in die Hoffnungslosigkeit

"The War Show" ist ein eindringlicher Dokumentarfilm über die Radio-DJane Obaidah Zytoon und ihre Freunde. Sie hat ihn gemeinsam mit dem dänischen Filmemacher Andreas Dalsgaard unter teils lebensbedrohlichen Umständen gedreht - mit Bildmaterial aus Syrien.
Seit fünf Jahren dauert der brutale syrische Bürgerkrieg. Und es ist kein Ende in Sicht. Internationale Presse traut sich kaum in die kritischen Gebiete wie Homs oder Aleppo. Längst ist der Bürgerkrieg aber auch ein Krieg der Bilder geworden. Was ist Propaganda? Wer profitiert von den furchtbaren Fotos und Videos der Toten und Verletzten, die regelmäßig durch die Medien geistern?

Junge Syrer jubeln auf einer Demonstration (Film Still: "The War Show")© Handout 73. Venice International Film Festival
Auch im Kino landen immer wieder Dokumentationen über den Syrienkonflikt. Meistens mit ärmlichen Mitteln gedreht und lebensbedrohlichen Umständen von der Bevölkerung vor Ort. So ein Film ist "The War Show", der ehemaligen Radiojournalistin Obaidah Zytoon, den sie gemeinsam mit dem dänischen Dokumentarfilmer Andreas Dalsgaard zusammengestellt hat.
Es ist ein sehr persönlicher Film über Zytoon - sie war eine Radio-DJane in Damaskus und verließ 2013 das Land - und ihre Freunde mit Bildern aus den Jahren 2011 bis 2013. Sie zeigen deren Euphorie zu Anfang der Proteste und münden in totaler Hoffnungslosigkeit. Seine Weltpremiere erlebte "The War Show" dieses Wochenende bei den Filmfestspielen von Venedig. Filmkritiker Patrick Wellinski hat den Film gesehen.

Radio-DJane Obaidah Zytoon (Film Still "The War Show")© Handout 73. Venice International Film Festival

Friedliche Momente in Syrien (Film Still "The War Show")© Handout 73. Venice International Film Festival

Regisseurin Obaidah Zytoon© Handout 73. Venice International Film Festival

Der Dokumentarfilmer Andreas Dalsgaard© Handout 73. Venice International Film Festival