"Systemfehler - Wenn Inge tanzt"
Max wähnt sich mit seiner Band "Systemfehler" schon auf der Überholspur. Doch als sein Gitarrist einen Unfall erleidet, droht das jähe Aus der Karriere. Die Öko-Aktivistin Inge könnte die Gruppe retten – doch sie stellt Bedingungen. Actionreicher Spaß mit einem selbstironischen Altrocker Peter Kraus.
Wolfgang Groos, Kasselaner des Jahrgangs 1968, kann auf eine stattliche Liste als Regieassistent zurückblicken und hat 2003 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin den Studiengang Producer absolviert. Der erste Kurzfilm hieß "Wenn zwei sich streiten" und wurde 2004 auf dem Internationalen Festival in Mexiko mit dem Kritikerpreis bedacht.
Seit 2009 kamen drei Spielfilme von ihm in die Lichtspielhäuser: "Hangtime – Kein leichtes Spiel", "Die Vorstadtkrokodile 3" sowie "Vampirschwestern". "Systemfehler – Wenn Inge tanzt" ist ein großartiger Film, in Wort, Bild und vor allem in den mitunter heißen Rhythmen (wie diesem Klasse Rock-Song "Wenn Inge tanzt").
Es ist eine deutsche Komödie, in der Schwung und Spaß drinstecken, auch weil junge Schauspieler dies ebenso überzeugend wie stimmig rüberbringen. Das Drehbuchteam hat es tatsächlich verstanden, unterhaltsame, pointierte Pubertätsspitzen zu setzen.
In der Schule wähnt sich Punk-Rocker Max (Tim Oliver Schultz) mit seiner Gruppe "Systemfehler" auf der Überholspur des Erfolgs. Ein Plattenvertrag ist dank ihres ersten Hits – eben "Wenn Inge singt" – in Aussicht. Dass er mit dem aber die Mitschülerin und selbstbewusste Öko-Aktivistin Inge (Paula Kalenberg) vor der Gemeinde bloßstellt, schert ihn nicht. Doch als sich der coole Gitarrist Joscha (Constantin von Jascheroff ist) ausgerechnet vor dem großen Gig an den Händen verletzt, muss Max zu Kreuze kriechen.
Ausgerechnet Inge erweist sich nämlich als hervorragende Gitarristin. Sie würde auch mitmachen, wenn beim bevorstehenden Wettbewerb nicht der Inge-Song gespielt wird. Doch mit dem Song will die Truppe natürlich punkten. Da muss dann also schließlich der coole Onkel von Max, Ex-Schlagerfuzzi Herb König (Peter Kraus), eingreifen, damit sich hier überhaupt noch etwas bewegt.
Richtig gelesen: Peter Kraus, inzwischen pfiffige 74, das Urgestein des deutschen Schlagers ("Sugar Baby") und Roller ("Tutti Frutti"). Als selbstironischer Altrocker lässt er hier erstaunlich charmante wie selbstironische Töne erklingen. Er liebt es innig, schon mal im Beerdigungsinstitut "Probe zu liegen". Was gar nicht so einfach ist, denn "in den feinen Klötzern" ist bisweilen schon mal die Akustik miserabel. In und mit dieser kessen Frechheit im Ton, der nicht überzogen, sondern witzig wirkt, läuft die prächtige Show prima durch.
Wobei die beiden Hauptakteure das stimmungsvolle Ensemble schwungvoll anheizen: Tim Oliver Schultz lässt großkotzig den herzigen Macho-Bubi dampfen; Paula Kalenberg als Titelschönheit Inge überzeugt vor allem ganz stark in den süffisanten Zwischentönen. Hier haben wir eine spiel-spaß-spannende, luftige Performance, die aktionsreich, schnell und schmissig durchzieht. Wolfgang Groos hat hier mitreißende Unterhaltung geschaffen.
Deutschland, 2012; Regie: Wolfgang Groos; Darsteller: Oliver Schultz, Peter Kraus, Paula Kalenberg, Peter Kraus, Constantin von Jascheroff; 103 Minuten; freigegeben ab 6 Jahren
Mehr Informationen auf der Film-Website
Seit 2009 kamen drei Spielfilme von ihm in die Lichtspielhäuser: "Hangtime – Kein leichtes Spiel", "Die Vorstadtkrokodile 3" sowie "Vampirschwestern". "Systemfehler – Wenn Inge tanzt" ist ein großartiger Film, in Wort, Bild und vor allem in den mitunter heißen Rhythmen (wie diesem Klasse Rock-Song "Wenn Inge tanzt").
Es ist eine deutsche Komödie, in der Schwung und Spaß drinstecken, auch weil junge Schauspieler dies ebenso überzeugend wie stimmig rüberbringen. Das Drehbuchteam hat es tatsächlich verstanden, unterhaltsame, pointierte Pubertätsspitzen zu setzen.
In der Schule wähnt sich Punk-Rocker Max (Tim Oliver Schultz) mit seiner Gruppe "Systemfehler" auf der Überholspur des Erfolgs. Ein Plattenvertrag ist dank ihres ersten Hits – eben "Wenn Inge singt" – in Aussicht. Dass er mit dem aber die Mitschülerin und selbstbewusste Öko-Aktivistin Inge (Paula Kalenberg) vor der Gemeinde bloßstellt, schert ihn nicht. Doch als sich der coole Gitarrist Joscha (Constantin von Jascheroff ist) ausgerechnet vor dem großen Gig an den Händen verletzt, muss Max zu Kreuze kriechen.
Ausgerechnet Inge erweist sich nämlich als hervorragende Gitarristin. Sie würde auch mitmachen, wenn beim bevorstehenden Wettbewerb nicht der Inge-Song gespielt wird. Doch mit dem Song will die Truppe natürlich punkten. Da muss dann also schließlich der coole Onkel von Max, Ex-Schlagerfuzzi Herb König (Peter Kraus), eingreifen, damit sich hier überhaupt noch etwas bewegt.
Richtig gelesen: Peter Kraus, inzwischen pfiffige 74, das Urgestein des deutschen Schlagers ("Sugar Baby") und Roller ("Tutti Frutti"). Als selbstironischer Altrocker lässt er hier erstaunlich charmante wie selbstironische Töne erklingen. Er liebt es innig, schon mal im Beerdigungsinstitut "Probe zu liegen". Was gar nicht so einfach ist, denn "in den feinen Klötzern" ist bisweilen schon mal die Akustik miserabel. In und mit dieser kessen Frechheit im Ton, der nicht überzogen, sondern witzig wirkt, läuft die prächtige Show prima durch.
Wobei die beiden Hauptakteure das stimmungsvolle Ensemble schwungvoll anheizen: Tim Oliver Schultz lässt großkotzig den herzigen Macho-Bubi dampfen; Paula Kalenberg als Titelschönheit Inge überzeugt vor allem ganz stark in den süffisanten Zwischentönen. Hier haben wir eine spiel-spaß-spannende, luftige Performance, die aktionsreich, schnell und schmissig durchzieht. Wolfgang Groos hat hier mitreißende Unterhaltung geschaffen.
Deutschland, 2012; Regie: Wolfgang Groos; Darsteller: Oliver Schultz, Peter Kraus, Paula Kalenberg, Peter Kraus, Constantin von Jascheroff; 103 Minuten; freigegeben ab 6 Jahren
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