Was bedeutet T.C. Boyle die Musik und woher kommt seine Liebe zur Natur? Auch darüber spricht Joachim Scholl mit T.C. Boyle in der Sendung "Im Gespräch" am 20.2. ab 9.07 Uhr.
Haben Sie eine Knarre im Haus?
Nirgends verkauft T.C. Boyle mehr Bücher als in Deutschland. Sein neuer Roman "Hart auf hart" dreht sich um Waffengewalt in den USA. Zu Gast im Deutschlandradio Kultur spricht er über seine hasserfüllten Protagonisten und seinen eigenen Umgang mit Waffen.
Berühmt geworden ist T.C. Boyle mit seinem historischen Roman "Wassermusik", es folgten unter anderem "América", "Dr. Sex" und "Die Frauen". Sein neuer Roman ist gerade auf deutsch erschienen, und zwar noch vor dem amerikanischen Original: "Hart auf hart" .
Hier können Sie das Gespräch mit T.C. Boyle auch in der englischen Originalversion hören!
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Darin geht es um Adam, einen gewalttätigen Mann, der in der Wildnis das Leben eines Einsiedlers führt und dort Waffen hortet. Er verliebt sich in Sara, die von einer ähnlichen Verachtung für die Gesellschaft erfüllt ist. Sie ist Mitglied der "Sovereign Citizen", einer Bewegung, die es in den USA tatsächlich gibt. "Sie sind der Meinung, der Staat hat überhaupt keine Macht über sie, der Staat dürfe keine Steuern erheben und keine Regeln aufstellen", sagte Boyle bei seinem Besuch in der Sendung "Im Gespräch" im Deutschlandradio Kultur. Solche staatsfeindlichen US-Bürger lehnen beispielsweise ab, sich im Auto anzuschnallen oder Steuern zu zahlen.
Kritik an den Waffengesetzen in den USA
Die Handlung in "Hart auf hart" orientiert sich auch an realen Gewalttaten und dem leichtfertigen Umgang vieler US-Bürger mit Schusswaffen. Er selbst, gestand T.C. Boyle, habe in seinem Haus in Kalifornien eine Waffe: "Das ist eine Pumpgun. Ich weiß nicht, wie man sie bedient, sie wurde mir geschenkt und eigentlicht staubt sie auch nur ein." Das Gewehr habe er von einem Freund bekommen, der sie ihm gab und sagte: "Da gibt es draußen eine Menge Leute, die nicht unbedingt immer nur gute Absichten haben."
Angesprochen auf mehrere tödliche Straftaten mit Schusswaffen in den USA kritisierte der 66-jährige Schriftsteller die Rechtslage in seinem Heimatland. Die National Rifle Association, die sich für die Rechte der Waffenbesitzer einsetzt, habe Politiker gekauft. "Es sind diese Rechtsextremen, die der Meinung sind, jeder habe das Recht, eine Waffe zu tragen - und sie berufen sich auf die Verfassung", sagte Boyle und verwies darauf, dass diese Verfassung auf dem Jahr 1776 stammt.