Die fünf schönsten Film-Küsse
In Filmen wird heftig geküsst, in allen Varianten. Zum "Tag des Kusses" haben wir daher in unseren Archiven gestöbert und eine Hitliste zusammengestellt. Unsere Top Five der aufregendsten, spannendsten und romantischsten Filmküsse.
Platz 5 – "Vom Winde verweht" von Victor Fleming (1939)
"Schluss, hörst du Scarlett! Schluss!" Und dann küsst Rhett sie natürlich doch: "Nicht, ich werde schwach."
"Das sollst auch werden, du bist zur Liebe bestimmt."
"Das sollst auch werden, du bist zur Liebe bestimmt."
Scarlett ist eine echte Südstaaten-Zicke, und sie wird auch nach diesem Kuss eine veritable Zicke bleiben. Das Interessante an diesem Klassiker aller Film-Küsse ist, dass auch danach das Rumgenöhle einfach weiter geht. Erstaunlich. Denn so richtig hat Rhett alias Clark Gable Scarlett alias Vivien Leigh wohl doch nicht überzeugt trotz seiner Kuss-Großmannssucht: "Keiner von den Narren hat dich je richtig geküsst."
Platz 4 – "Planet der Affen" von Franklin J. Schaffner (1968)
Es gibt diesen schockierenden Moment in Schaffners Film: Der Astronaut Taylor - Charlton Heston - ist auf einem fremden Planeten gelandet, auf dem Affen herrschen. Warum? Es wird es erst am Ende erfahren. Da reitet Taylor den Strand lang und sieht die Ruine der Freiheitsstatue. Er war die ganze Zeit über auf "seiner" Erde, auf der die Menschheit die eigene Zivilisation durch einen Atomkrieg vernichtet hat. Bevor aber Taylor die Menschheit verflucht, trennt er sich von seinen Affenfreunden und küsst die Schimpansen-Frau Zira. Auf den Mund!
"Doktor, gestatten Sie, dass ich Sie zum Abschied küsse?"
"Na gut, aber Sie sehen ohne Bart so hässlich aus, Taylor."
"Na gut, aber Sie sehen ohne Bart so hässlich aus, Taylor."
Artenübergreifender Kuss. Ein schöner, 1968 politisch ziemlich unkorrekter Kontrapunkt zur Hybris des Menschen.
Platz 3 – "Spiderman" von Sam Raimi (2002)
Ach ja, der Kuss im strömenden Regen, durchnässte Kleidung, Tropfen auf der Haut, hach, wie erotisch, wie prickelnd, wie beunruhigend, im besten Sinne, Ausrufungszeichen. Und was für ein Klischee! Das allerdings Sam Raimi in dieser wunderbaren Kussszene zwischen Tobey Maguire als Peter Parker, sprich Spider-Man, und Mary Jane, gespielt von Kirsten Dunst, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf stellt. Spider-Man hängt kopfüber von, nun, nicht der Decke, sondern irgendeinem Hochhaus, und Mary Jane, gerade von ihm vor üblen Burschen gerettet, steht vor dem hängenden Spinnen-Mann und zieht ihm die Maske soweit herunter, dass der Kuss-Mund frei wird. Herrlicher Schmatz.
Platz 2 – "Brokeback Mountain" von Ang Lee (2005)
Ennis Del Mar und Jack Twist, die beiden Schafhirten in Ang Lees "Brokeback Mountain" - Heath Ledger und Jack Gyllenhaal -, müssen natürlich, nachdem sie das erste Mal Sex hatten, gierig, hemmungslos, sie müssen natürlich - 1963, Wyoming - sagen:
"Das war eine einmalige Sache, die da passiert ist."
Der Grund: "Es geht niemanden außer uns was an." "Weißt du, ich bin nicht schwul. Ich auch nicht."
Der Grund: "Es geht niemanden außer uns was an." "Weißt du, ich bin nicht schwul. Ich auch nicht."
Doch es entwickelt sich wirkliche Liebe. Mit "Brokeback Mountain" und den beiden küssenden Cowboys kommt der schwule Sex 2005 im Mainstream-Kino an. Der Kuss aber zwischen Ennis und Jack, da oben in den Bergen, ist von einer unfassbaren Schönheit und Zärtlichkeit, er wirkt authentisch, liebevoll, ganz und gar körperlich. Wunderschön.
Platz 1 – "Susi und Strolch" von Clyde Geroninimi, Wilfred Jackson und Hamilton Luske (1955)
Dieses Einsaugen des Spaghetti am gemeinsamen Teller von Susi und Strolch am gemeinsamen Tisch im italienischen Restaurant, was mit nachgerade physikalischer Notwendigkeit zur Berührung der Lippen führt. Und im Hintergrund ist zu hören "Schön ist die Nacht". Doch dass die Liebe durch den Magen geht und das Berühren der Lippen durch die Lippen, die ja am Mund sind, gemeinhin Kuss genannt, dies bindet sich zusammen in diesem Meisterwerk der Animationskunst, wenn die Liebenden sich küssen. Übrigens ist er ein Mischlingshund, sie eine edle Cocker-Spaniel-Dame. Der Romantik und dem Bezaubertwerden durch diesen Kuss in der Filmgeschichte tut das keinen Abbruch. Schluchz. Schnief!