"Eine geradezu unüberschaubare Vielfalt"
Dea Lohers Stück "Die Diebe" in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg hat beim diesjährigen Taipeh Arts Festival Premiere. Wir sprechen mit dem Dramaturgen Christoph Lepschy über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der deutschen und taiwanesischen Theaterszene.
Bis in den September hinein dauert das Taipeh Arts Festival, zu dem dieses Jahr auch das Deutsche Theater Berlin mit Dea Lohers Stück "Die Diebe" eingeladen wurde. Andreas Kriegenburg inszenierte den Episodentext. Beide, die Autorin und der Regisseur, sind nach Taipeh – der Hauptstadt von Taiwan, das offiziell Republik China heißt – gereist, um Publikum und junge Theatermacher bei Werkstattgesprächen zu treffen. Bestens vertraut mit der deutschsprachigen wie der taiwanesischen Theaterszene ist Christoph Lepschy, der am Mozarteum Salzburg Dramaturgie lehrt.
Die taiwanesische Theaterszene weise "eine geradezu unüberschaubare Vielfalt" auf, sagt Lepschy. Eine Besonderheit sei, dass Regisseure in Taiwan häufig allein arbeiteten.
"Da gibt es keinen Dramaturgen. Auch die Zusammenarbeit im Regieteam, wie wir sie im deutschsprachigen Raum gewohnt sind, ist hier anders."
Lepschy rechnet damit, dass die deutsche Produktion "Die Diebe", die am Samstag Premiere hat, beim taiwanesischen Publikum gut ankommen wird. "Ich bin da sehr optimistisch, weil die Neugier auf das deutschsprachige Theater und auch auf zeitgenössische Autoren ist groß." Auch die sehr körperbetonte Theatersprache Andreas Kriegenburgs dürfte beim taiwanesischen Publikum Zuspruch finden.