"Tamm-Tamm"
Hamburg soll ein "Internationales Maritimes Museum" bekommen. Herzstück wird die Schifffahrts-Sammlung von Peter Tamm, früherer Vorstandsvorsitzender bei Springer, sein. Das Büchlein "Tamm-Tamm" attackiert die Abteilung der Sammlung, in der deutsche Weltkriegsschiffe, Nazi-Orden und Gemälde großer Seeschlachten versammelt sind.
Es könnte alles so schön sein: Hamburg ist stolz auf seine Elbe, auf den Hafen, den hanseatischen Flair. Und zusätzlich bekommt die Stadt Ende 2007 ein "Internationales Maritimes Museum". Herzstück dieses Museums wird die private Schifffahrts-Sammlung von Peter Tamm, eine der weltweit größten ihrer Art und geschätzte 80 Millionen Euro wert.
Für 30 Millionen Euro lässt die Stadt zurzeit den denkmalgeschützten "Kaispeicher B" als Museum herrichten, damit Peter Tamms Sammlung dort einziehen kann. Danach, so die Planung, soll sich das Museum selbst finanzieren. Die Kultursenatorin der Stadt, Karin von Welck, ist begeistert:
" Einmal, dass man diese wichtige Sammlung in der Stadt behalten hat, und damit auch stadtentwicklungsmäßig für die Hafencity, dieses faszinierende Stadtentwicklungsprojekt hier für Hamburg, einen großen Attraktionspunkt geschaffen hat."
Angegriffen wird die Idylle von einem kleinen Büchlein: "Tamm-Tamm" lautet der Titel, der Autor nennt sich "Friedrich Möwe", ein Pseudonym. Der Unbekannte kritisiert, dass die Stadt in vielen Bereichen spart und gleichzeitig Millionen für das Museum ausgibt. Und er attackiert die Abteilung der Tamm’schen Sammlung, in der deutsche Weltkriegs-Schiffe, Nazi-Orden und Gemälde großer Seeschlachten versammelt sind. Lühr Henken vom "Informationskreis Rüstungsgeschäfte" ist Mitherausgeber von "Tamm-Tamm" und fasst die Kritik zusammen:
" Im Kern, haben wir den Eindruck, geht es dabei um eine Militaria-Sammlung, wobei Herr Tamm die Absicht verfolgt, deutlich zu machen, dass Deutschland eine Großmacht werden sollte oder er deutschen Großmacht-Phantasien nachtrauert. "
"Kriegsverherrlichend" sei die Sammlung, koloniale Eroberungen, Sklavenverschiffungen und Verbrechen der deutschen Seestreitkräfte würden verschwiegen und bei allen Exponaten, ob mit Hakenkreuz oder ohne, fehlten Erklärungen und Hintergrundinformationen, so Friedrich Möwe. Das müsse im Museumskonzept anders werden, so seine Forderung.
Nicht nur die Kriegsschiff-Abteilung der Sammlung, auch der Verleger Peter Tamm wird von Friedrich Möwe kritisiert. Dem ehemaligen Verlagschef der "Bild"-Zeitung und früheren Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlags gehören heute vier Verlage, zusammengefasst in der "Koehler/Mittler"-Verlagsgruppe.
Dazu Lühr Henken: " Was uns bei der Recherche ganz besonders geschockt hat, ist, dass er Anfang der neunziger Jahre Verlage in Deutschland gekauft hat, die einen besonders militaristischen Charakter haben. "
Eine starke Behauptung. Als Beweis für den angeblich "militaristischen Charakter" dieser Verlage dienen Tamms Kritikern einige der dort veröffentlichten Buchtitel. Eine Auswahl: "Sabotage unter Wasser - Die Kampfschwimmer der deutschen Wehrmacht 1939 bis 1945", "Nasses Eichenlaub" oder: - "Kampf um die Ägäis – Die Kriegsmarine in griechischen Gewässern 1941-1945".
Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck kann mit den Vorwürfen nicht viel anfangen:
" Im Übrigen muss man den Verleger Tamm schlicht vom Sammler Tamm unterscheiden. Es geht hier um die Sammlung, um das Ausstellen einer Sammlung. Also das, finde ich, muss man sehr sorgfältig trennen."
Diese Trennung lehnen der anonyme Friedrich Möwe und seine Mitstreiter strikt ab und sie fordern eine öffentliche Debatte über das Museum, in dem, das ist vertraglich vereinbart, Peter Tamm das letzte Wort haben wird.
Friedrich Möwe wird sich weiter versteckt halten und das Angebot der Kultursenatorin zum Dialog vermutlich nicht annehmen.
Karin von Welck: " Sobald er hier ins Zimmer kommt, würde ich mich gerne mit ihm unterhalten. Ich würde Punkt für Punkt mit ihm diskutieren, die Fragen, die er mir stellen möchte."
Für 30 Millionen Euro lässt die Stadt zurzeit den denkmalgeschützten "Kaispeicher B" als Museum herrichten, damit Peter Tamms Sammlung dort einziehen kann. Danach, so die Planung, soll sich das Museum selbst finanzieren. Die Kultursenatorin der Stadt, Karin von Welck, ist begeistert:
" Einmal, dass man diese wichtige Sammlung in der Stadt behalten hat, und damit auch stadtentwicklungsmäßig für die Hafencity, dieses faszinierende Stadtentwicklungsprojekt hier für Hamburg, einen großen Attraktionspunkt geschaffen hat."
Angegriffen wird die Idylle von einem kleinen Büchlein: "Tamm-Tamm" lautet der Titel, der Autor nennt sich "Friedrich Möwe", ein Pseudonym. Der Unbekannte kritisiert, dass die Stadt in vielen Bereichen spart und gleichzeitig Millionen für das Museum ausgibt. Und er attackiert die Abteilung der Tamm’schen Sammlung, in der deutsche Weltkriegs-Schiffe, Nazi-Orden und Gemälde großer Seeschlachten versammelt sind. Lühr Henken vom "Informationskreis Rüstungsgeschäfte" ist Mitherausgeber von "Tamm-Tamm" und fasst die Kritik zusammen:
" Im Kern, haben wir den Eindruck, geht es dabei um eine Militaria-Sammlung, wobei Herr Tamm die Absicht verfolgt, deutlich zu machen, dass Deutschland eine Großmacht werden sollte oder er deutschen Großmacht-Phantasien nachtrauert. "
"Kriegsverherrlichend" sei die Sammlung, koloniale Eroberungen, Sklavenverschiffungen und Verbrechen der deutschen Seestreitkräfte würden verschwiegen und bei allen Exponaten, ob mit Hakenkreuz oder ohne, fehlten Erklärungen und Hintergrundinformationen, so Friedrich Möwe. Das müsse im Museumskonzept anders werden, so seine Forderung.
Nicht nur die Kriegsschiff-Abteilung der Sammlung, auch der Verleger Peter Tamm wird von Friedrich Möwe kritisiert. Dem ehemaligen Verlagschef der "Bild"-Zeitung und früheren Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlags gehören heute vier Verlage, zusammengefasst in der "Koehler/Mittler"-Verlagsgruppe.
Dazu Lühr Henken: " Was uns bei der Recherche ganz besonders geschockt hat, ist, dass er Anfang der neunziger Jahre Verlage in Deutschland gekauft hat, die einen besonders militaristischen Charakter haben. "
Eine starke Behauptung. Als Beweis für den angeblich "militaristischen Charakter" dieser Verlage dienen Tamms Kritikern einige der dort veröffentlichten Buchtitel. Eine Auswahl: "Sabotage unter Wasser - Die Kampfschwimmer der deutschen Wehrmacht 1939 bis 1945", "Nasses Eichenlaub" oder: - "Kampf um die Ägäis – Die Kriegsmarine in griechischen Gewässern 1941-1945".
Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck kann mit den Vorwürfen nicht viel anfangen:
" Im Übrigen muss man den Verleger Tamm schlicht vom Sammler Tamm unterscheiden. Es geht hier um die Sammlung, um das Ausstellen einer Sammlung. Also das, finde ich, muss man sehr sorgfältig trennen."
Diese Trennung lehnen der anonyme Friedrich Möwe und seine Mitstreiter strikt ab und sie fordern eine öffentliche Debatte über das Museum, in dem, das ist vertraglich vereinbart, Peter Tamm das letzte Wort haben wird.
Friedrich Möwe wird sich weiter versteckt halten und das Angebot der Kultursenatorin zum Dialog vermutlich nicht annehmen.
Karin von Welck: " Sobald er hier ins Zimmer kommt, würde ich mich gerne mit ihm unterhalten. Ich würde Punkt für Punkt mit ihm diskutieren, die Fragen, die er mir stellen möchte."