Misa Tango von Martin Palmeri vorgestellt
Ein gelungenes Experiment: Tangorhythmen mit sakralen Themen verbinden. © AMMAR YASSER
Im Tangoschritt durch die Kirche
Sinnlichkeit und Leidenschaft des Tangos scheinen auf den ersten Blick schwer vereinbar mit einem kirchlichen Kontext. Doch Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, wie Martin Palmeri im Gespräch zeigt.
Der Argentinier Martín Palmeri ließ sich Mitte der 1990er-Jahre für seine „Misa a Buenos Aires“ vom Tango nuevo seines Landsmanns Astor Piazzolla inspirieren. Der Komponist kombinierte den lateinischen Messe-Text und die Formensprache von Kirchenmusik mit Melodie und Rhythmus des Tangos.
Im Sommer und Herbst führt er selbst sein Chorwerk mit Ensembles in diversen Städten Deutschlands neu auf.
Kein Alleinstellungsmerkmal
Oft kombiniert er sein Werk mit einer anderen Tango-Messe: der „Misa tango“ des argentinisch-italienischen Komponisten Luis Bacalov. Der Oscar-Preisträger, selbst jüdischen Glaubens, wurde vor allem als Filmkomponist bekannt. Seine hybride Sakralmesse ist eine Einladung an Menschen aller Konfessionen - auch jenseits von Religion.