"Tanz im August"

Festival punktet mit großen Namen

Mitglieder der "Lucinda Childs Dance Company" tanzen in Hamburg auf der Fotoprobe von "Available Light". Die Europapremiere des Stücks in der Choreographie von Lucinda Childs eröffnete am 05.08.2015 das diesjährige Kampnagel Sommerfestival.
Mitglieder der "Lucinda Childs Dance Company" tanzen "Available Light" © picture alliance / dpa / Markus Scholz
Von Elisabeth Nehring |
In Berlin wird wieder getanzt - beim Festival "Tanz im August". Den Auftakt gab die amerikanische Tanzpionierin Lucinda Childs mit ihrer Produktion "Available Light".
Das Internationale Tanzfestival "Tanz im August" in Berlin gilt als das größte Festival für zeitgenössischen Tanz in Deutschland. Eröffnet wurde es vergangenen Donnerstag mit der bereits in Hamburg beim Sommerfestival gezeigten Tanzproduktion "Available Light" der amerikanischen Tanzpionierin Lucinda Childs.
Noch vor diese Vorstellung hatte Festivalkuratorin Virve Sutinen eine Ausstellung gesetzt: das Berliner Sammlerehepaar Haubrok lud für einen Tag in den Bühnen- und Zuschauerraum des HAU1 – zu sehen waren vor allem zeitgenössische Ready Mades, deren Kunstcharakter sich erst durch die Erklärung, respektive das Gespräch erschloss. Eine Prämisse, die auch die 24h-Performance "Durcheinander" des Berliner Künstlerduos Deufert und Plischke bestimmte: nur durch die Aktivität des Publikum entstand hier überhaupt so etwas wie Theater. Hier wie dort galt der Einsatz geistiger oder sogar physischer Aktion und Partizipation statt bloßer sinnlicher Konsumption.
Kunstformen aus unterschiedlichen Epochen
Die Idee der Ready Mades fand sich dagegen in der Retrospektive der 70er-Jahre-Ikone Rosemary Butcher wieder, deren Performances vor allem Alltagsbewegungen zu Tanz erhoben – und damit "Ready Mades in Bewegung" erschufen. Und die Entwicklung der inzwischen über 70-jährigen Rosemary Butcher wiederum konnte man mit jener ihrer fast gleichaltrigen amerikanischen Kollegin Lucinda Childs vergleichen.
So griff – zumindest für den aufmerksamen Beobachter – an diesem von Virve Sutinen klug konzipierten Eröffnungswochenende eins ins andere, taten sich unerwartete Verbindungen Verknüpfungen zwischen unterschiedlichen künstlerischen Epochen sowie verschiedenen Kunstformen auf.
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