Terror, Trauma, Trauer

Von Claudia Kramatschek |
Die Bilder der brennenden und kollabierenden Türme des World Trade Center, das am 11. September 2001 durch islamistische Selbstmordattentäter zum Einsturz gebracht wurde, haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt.
Für Amerika wurde 9/11 – so die amerikanische Bezeichnung dieses Tages – zu einem nationalen Trauma. Ein Trauma, das verheerende Folgen nach sich zog: Bürgerrechte wurden unter der Bush-Regierung massiv beschnitten; im Jahr 2003 begann die Invasion des Iraks – eine Farce, wie man heute weiß.

Schon rasch nach den Anschlägen des 11. September erhoben Schriftsteller ihre Stimme – mal selbstkritisch, mal patriotisch. Und sie begannen zu schreiben – um der Schneise, die in ihre Welt geschlagen war, neuen Sinn zu verleihen.

Den besten der in den letzten zehn Jahren dies- und jenseits des Atlantiks entstandenen Romanen gelingt, fern von Klischees und Ressentiments, sowohl die Verwandlung des Traumas in Worte als auch eine Trauerarbeit im besten Sinne: erinnern, wiederholen, durcharbeiten. Poetik als eine Form der Ethik – vorgetragen von Don DeLillo, Art Spiegelman, Jonathan Safran Foer, John Updike und dem deutschen Autor Thomas Lehr.

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