Attentäter erschießt Polizisten in Baton Rouge
In Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana hat ein 29-jähriger Mann drei Polizisten erschossen. Attacken gegen Gesetzeshüter seien durch nichts zu rechtfertigen, sagte Präsident Barack Obama. Erst am 7. Juli waren fünf Polizisten in Dallas erschossen worden.
Die Gewalt gegen amerikanische Polizisten nimmt kein Ende. Dieses Mal starben drei Beamte in Baton Rouge, wo vorletzte Woche der 37-jährige Afroamerikaner Alton Sterling von Polizisten erschossen worden war.
Am Sonntagmorgen nach 8.30 Uhr erreichte die Polizei ein Anruf. Ein Mann mit einem Sturmgewehr wurde an einer Hauptstraße gesehen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, eröffnete der schwarz gekleidete, maskierte Mann das Feuer.
Es gebe keinen aktiven Schützen mehr in Baton Rouge, sagte Mike Edmonson von der Polizei des Bundesstaates Louisiana. Aufgrund der Ermittlungen gehe er davon aus, dass der Schütze, der die Polizisten erschossen hat, die Person ist, die getötet wurde.
Für die Bevölkerung bestehe keine akute Gefahr mehr, die Situation sei aber noch nicht bereinigt. US Medien berichten, der mutmaßliche Einzeltäter sei als der 29-jährige Gavin Long aus Kansas City identifiziert worden. Zu möglichen Motiven war noch nichts bekannt.
Obama: Attacken auf Polizisten sind Attacken auf alle Amerikaner
Präsident Obama kommentierte, die Nation müsse laut und klar sagen, dass nichts die Gewalt gegen Gesetzeshüter rechtfertige. Attacken auf die Polizei seien Attacken auf alle Amerikaner und auf die Rechtsstaatlichkeit, die eine Gesellschaft erst möglich mache. Es liege an den Bürgern, das beste, nicht das schlechteste Amerika hervorzubringen.
Präsidentschaftsbewerber Donald Trump tweetete vor dem Auftakt des republikanischen Nominierungsparteitags dagegen, die Vereinigten Staaten brauchten Law and Order, es mangele im Land an Führungsstärke.
Sherriff Sid Gantreaux aus Baton Rouge war schockiert von der neuen Gewalt. Es gehe für ihn weniger um Waffenkontrolle als darum, was sich in den Herzen der Menschen abspiele. Bis das Land als Nation, als Volk zusammenkomme, um die Wunden zu heilen, wenn der Wahnsinn weitergehe, dann werde dieses Volk mit Sicherheit untergehen.
"Wir müssen unsere Worte mäßigen und unsere Herzen öffnen"
Wir brauchen jetzt keine Aufwiegelung, keine Rhetorik, die Konflikte weiter verschärft, forderte Präsident Obama. Wir müssen unsere Worte mäßigen und unsere Herzen öffnen.
Aber er wiederholte auch, was er bei seiner Trauerrede für die fünf Polizisten, die am 7. Juli in Dallas ermordet worden waren, befürchtet hatte: Dass die Beamten von Dallas nicht die letzten Opfer in Uniform sein würden. Jetzt fügte Obama hinzu: Die toten Polizisten von Baton Rouge auch nicht.