"Am schlimmsten ist es in Belgien und Frankreich"
Europa ist im Visier von islamistischen Terroristen. Warum Frankreich und Belgien dabei besonders gefährdet sind, erklärt der ARD-Terrorismus-Experte Paul Elmar Jöris.
Nach den Attentaten in Paris und dem Anti-Terror-Einsatz in Belgien wächst auch in Deutschland der Druck auf die Radikalen. Am Donnerstag wurde in Wolfsburg ein Deutsch-Tunesier festgenommen, der sich der Terrorgruppe Islamischer Staat angeschlossen haben soll. Am Freitag dann wurden in Berlin zwei Terrorverdächtige gefasst. Auch sie sollen den IS unterstützt haben.
Der ARD-Terrorismus-Experte Paul Elmar Jöris hält die Gefährdungslage in den Ländern Europas dennoch für unterschiedlich hoch. "Am schlimmsten ist es in Belgien und Frankreich", sagte er im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Allein aus Belgien seien rund 300 Islamisten in die Kampfgebiete im Nahen Osten gereist. Das Land beteilige sich wie auch Frankreich zudem aktiv an der Koalition im Kampf gegen den IS – und sei daher besonders im Visier der Radikalen.
Die belgischen Muslime stammten überwiegend aus dem Maghreb und seien stärker radikalisiert als die Muslime in Deutschland, sagte Jöris. Trotzdem sei auch Deutschland einer gewissen terroristischen Bedrohung ausgesetzt. "In keinem Land ist es möglich, alle, die verdächtig sind, ständig im Auge zu behalten. Dafür reichen nirgendwo die Observationskräfte aus. Insofern hat jedes dieser Länder - auch wir - ein Risiko zu tragen."