"The Company You Keep"

Von Hans-Ulrich Pönack |
Der Politthriller ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Neil Gordon. Darin geht es um eine radikale und kriminelle Untergrundbewegung während des Vietnamkriegs, und ein "Aktivist" wird von seiner Vergangenheit eingeholt.
"The Company You Keep - Die Akte Grant" ist ein Film von und mit Robert Redford. Sie nannten sich "Weathermen”. Den Namen hatten sie dem 65er Bob Dylan-Song "Subterranean Homesick Blues" entnommen, wo es heißt: "Du brauchst keinen Wettermann, um zu wissen, woher der Wind weht." Sie waren eine militante Untergrundorganisation, die 1969 aus der US-Studentenbewegung hervorging. Ihr Anliegen: Der staatlichen Gewaltausübung Paroli / Einhalt zu gebieten. Stichwort: Vietnamkrieg.

Der verwitwete Rechtsanwalt Jim Grant (Robert Redford) ist ein auf amerikanisches Bürgerrecht spezialisierter angesehener Anwalt, der mit seiner elfjährigen Tochter Isabel in einem ruhigen Vorort von Albany, New York, lebt. Was niemand ahnt, Jim Grant versteckt sich seit mehr als drei Jahrzehnten hinter einer falschen Identität.

Ist es legitim, mit Gewalt gegen das eigene Volk vorzugehen?
Als Nick Sloan war er einst wütender Kriegsgegner und "Weatherman"-Aktivist. Ben Shepard (Shia LaBeouf) ist ein forscher junger "Aktivist" von heute, der als hartnäckiger Journalist auf Karriere setzt und die heiße Story sucht. Jim Grant alias Nick Sloan macht sich auf, die alten Weggefährten zu suchen damit er beweisen kann, mit dem damaligen Mord an einem Wachmann in der Michigan-Bank nichts zu tun gehabt zu haben.

Der Film stellt hoch interessante Fragen in den Mittelpunkt wie die, ob es legitim ist, mit Gewalt gegen das eigene Land vorzugehen, wenn dieses einen völlig amoralischen Krieg "im Namen des Volkes" führt? Oder: Was überhaupt bedeuten: Ideale? Hier wird zweifache "Oscar"-Preisträger Robert Redford, Jahrgang 1936, in seinem neunten eigenen Regie-Film politisch aktuell. Und er brilliert in seiner Rolle wie neben ihm die Riege von Stars wie Julie Christie, Susan Sarandon, Stanley Tucci, Chris Cooper, Terence Howard , Nick Nolte.

Der einzige Mitwirkende, der hier mit blassem Charme und wenig überzeugend in der exzellenten Darstellerriege arg schwächelt, ist "Journalisten-Bubi" Shia LaBeouf, der seinen intellektuellen Fähigkeiten vor allem über das ständige Hantieren mit seiner Brille langweiligen Ausdruck verleiht. Kein ernsthafter, glaubwürdiger Mitstreiter hier in einem ansonsten beeindruckenden Erwachsenenfilm. Von Thriller. Der gedanklich wie spannend großartig aufregt. Diskutablen wie hoch emotionalen Sinnspaß verbreitet.

USA 2011; Regie: Robert Redford; Darsteller: Robert Redford, Shia LaBeouf, Susan Sarandon u. a., 122 Minuten

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