Epische Bilder - weitwinklige Musik
Am Donnerstag kommt "The Cut" ins Kino, der letzte Teil von Fatih Akins "Liebe, Tod und Teufel"-Trilogie. Die Filmmusik dazu hat Alexander Hacke geschrieben, Bassist der Einstürzenden Neubauten mit musikalischer Bandbreite von Klezmer bis Speedmetal.
Normalerweise entstehe die Filmmusik erst nach dem Drehen, sagt Alexander Hacke. Fatih Akin habe die endgültige Musik jedoch von Anfang an haben wollen.
"Das heißt, ich habe Drehbuchfassungen zugeschickt bekommen, die ich gelesen habe und habe dann mit den Bildern, die dann in meinem Kopf entstanden sind, angefangen Musik zu schreiben."
E-Gitarre statt Ethno-Klischees
"The Cut" thematisiert das Schicksal der Armenier während des Ersten Weltkriegs. Stereotype Klangvorstellungen habe er aber nicht bedienen müssen, betont der Bassist der Einstürzenden Neubauten.
"Fatih wollte nicht von mir, dass ich ihm jetzt so die eigentlich stereotype ethnische Musik mit klagender Duduk und orientalischen Perkussionsinstrumenten mache. Sondern er hat von vornherein gesagt, er möchte verzerrte, laute, elektrische Gitarren haben für das ganze Ding."
Beim Komponieren habe er mit den epischen Bildern gearbeitet, die Fatih Akin und er bereits vor dem Drehen im Kopf gehabt hätten. Es sei insgesamt ein sehr epischer Film, gedreht mit 35 Millimeter Cinemascope. "Das ist Kino wie vor langer Zeit", sagt Hacke. "Insofern ist die Musik auch sehr weitwinklig."