Theater im Niemandsland

Von Thomas Klug |
Es ist das Niemandsland in der Ostprignitz, eine Autostunde von Berlin und 18 Kilometer von Neuruppin entfernt. Ein Dorf mit 200 Einwohnern; ein Dorf, über das man kaum etwas erzählen kann: das brandenburgische Netzeband, welches früher eine mecklenburgische Enklave war. Aber: Pinocchio und die Nibelungen sind hier zu bewundern – alles ist Theater.
Ein verwilderter Gutspark wird zur Bühne, auf der Masken agieren. Schauspieler leihen nur ihre Stimmen – einen Sommer lang. "Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas ist hier inzwischen zum Klassiker geworden - aufgeführt mit über vier Dutzend überlebensgroßen Figuren. In diesem Sommer wird das Repertoire um den zweiten Teil der Nibelungen-Trilogie erweitert: Siegfrieds Tod.

200 Einwohner und über 50 Protagonisten auf der Bühne? Der Theatersommer in Netzeband braucht nicht nur Besucher aus dem Umland, sondern auch kreative Köpfe. Aber die finden inzwischen seit zehn Jahren den Weg in das brandenburgische Dorf.

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