Erwiderung auf Claus Peymann
Die Klage von Regisseur Claus Peymann über den angeblichen Bedeutungsverlust des Theaters hat für Debatten gesorgt. © picture alliance /dpa / Jens Kalaene
Wie das Theater weiterlebt
07:08 Minuten
Die Theaterwissenschaftlerin Theresa Schütz blickt zuversichtlich auf die Weiterentwicklung des Theaters und stimmt nicht in die Klage des Regisseurs Claus Peymann ein, das Theater sei tot. Sie setzt auf neue Ideen und Theaterformen.
Das Theater sei tot, hat der 85-jährige Theatermacher Claus Peymann kürzlich behauptet. Für eine differenzierte Sichtweise plädiert dagegen die Theaterwissenschaftlerin Theresa Schütz.
Sicher habe die Institution Stadttheater einige Probleme, die durch die Corona-Pandemie sichtbarer geworden seien, sagt sie. "Das Bewusstsein ist in den Häusern auch da, und da muss man sich eben zusammensetzen und über die Zukunft nachdenken." Dazu gehöre vor allem ein Nachdenken über die künftige Zusammenarbeit.
Die Theaterkritik fehlt
Die Theaterkritik bekomme heute weniger Raum, stimmt auch Schütz Äußerungen von Peymann zu, die er in einem Interview ausgeführt hat. Der Regisseur hatte beklagt, das Theater habe mittlerweile an Einfluss verloren und sei seltener Thema als früher.
Viele in der Stadtgesellschaft fühlten sich nicht mehr durch das angesprochen, was die Stadttheater auf die Bühne bringen, findet auch Schütz. Die freie Theaterszene sei da teilweise weiter, auch in ihrer partizipativen Arbeitsweise.
Neue Theaterformen als Chance
In der Pandemie seien neue Theaterformen entstanden, die auch für ein jüngeres Publikum attraktiver seien, so Schütz. Um ein breites Publikum weiter für das Theater zu begeistern, sei Formenvielfalt wichtig.
"Nur weil man ein paar Gäste digital dazu gewonnen hat, sind das vielleicht nicht die, die morgen ins Theater gehen." Da müssten die Theater mehr machen.
(gem)