"Es gibt überhaupt keine Perspektive"
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Die Lage der Theater in Österreich sei im derzeitigen Coronalockdown aussichtslos, sagt die Intendantin am Schauspielhaus Graz, Iris Laufenberg. Aufführungen vor getesteten und geimpften Publikum hätte sie vorgeschlagen, passiert sei aber nichts.
Das Schauspielhaus Graz würde die Intendantin Iris Laufenberg sofort wieder öffnen, wenn sich eine Chance böte: "Wir sind gewillt zu testen, auch unser Publikum würden wir gerne testen."
Zu Berlin hat die 54-Jährige eine enge Bindung, acht Jahre leitete sie dort das Theatertreffen, übernächste Spielzeit übernimmt sie die Leitung des Deutschen Theaters. Insofern hat sie die Pilotprojekte mit einzelnen Aufführungen vor Publikum, mit Maske und Tests, genau verfolgt.
"Ich hab das mehrfach vorgeschlagen, dass wir so etwas auch machen sollen, weil wir es sicher für unser Publikum anbieten können. Aber es ist leider noch nichts passiert", sagt Laufenberg.
Es fehlt der Ort der Debatten
Obwohl sie alles versucht hätten, so die Theaterleiterin, gäbe es überhaupt keine Perspektive: "Man wird immer vertröstet und vertröstet." Im Moment sei es wirklich aussichtslos.
So bleibe nichts, als für Mai oder Juni eine Open-Air-Bühne zu planen und zu hoffen, dass dann wieder Publikum dabei sein könne. "Wir machen weiter mit unseren Virtual-Reality-Brillen-Projekten, mit unseren Theater-Filmen. Aber das ist natürlich kein Ort des Treffens, des Debattierens."
Und während sie in Graz versuchen, die Zuversicht nicht komplett zu verlieren, geht der Blick in andere Länder: "Dass zum Beispiel in Spanien gespielt wird, ist natürlich eine ganz tolle Sache." Da hätten die eindringlichen Aktionen der Künstlerinnen und Künstler gewirkt, betont Laufenberg. Aufruhr auch in Frankreich. Dort sind mehr als 70 Theater besetzt.
(beb)