Theateraktion "Kein Schlussstrich!"

Die Erinnerung an die Opfer des NSU bleibt lebendig

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Das Nürnberger Theater beteiligt sich an der Theateraktion "Kein Schlusstrich!"
In zahlreichen Theatern wird in diesem Herbst an die Opfer des NSU erinnert, wie hier in Nürnberg. © picture alliance / NurPhoto / Peter Niedung
Simon Meienreis im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
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Vor zehn Jahren wurden die Hintergründe der NSU-Morde bekannt. Theater in ganz Deutschland erinnern mit der Aktion "Kein Schlussstrich!" an die Opfer der Rechtsextremisten. Das Projekt setzt auf künstlerische Mittel der Aufarbeitung.
Widerstand leisten gegen Rassismus in unserer Gesellschaft – und nicht vergessen, was geschehen ist. Das ist Sinn und Zweck der bundesweiten Aktion "Kein Schlussstrich!", an der sich zahlreiche Theater beteiligen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Erinnerung an die NSU-Mordserie und deren Opfer.


Viele Fragen seien offengeblieben, sagt der Kurator Simon Meienreis. Der Begriff des Schlussstrichs werde in Deutschland stark mit Aufarbeitung verbunden und der Forderung, dass diese weitergehen müsse. Der Umgang mit dem NSU-Komplex zeige eine besonders mangelhafte Aufarbeitung, aber auch die fehlende Übernahme politischer Verantwortung.

Künstlerisch und diskursiv

"Unsere Aufgabe ist es vor allem, mit künstlerischen Mitteln die verschiedenen Themenkomplexe, die nun mal in diesen Kristallisationspunkt NSU-Komplex zusammen kommen, zu bearbeiten und gleichzeitig neben der Kunst auch diskursiv einige Sachen zu hinterfragen", sagt Meienreis über die besondere Rolle der Theater. Da das Projekt in 15 deutschen Städten gleichzeitig stattfinde, sei das Publikum sehr unterschiedlich. "Gerade das ist das Spannende daran."
Begleitet wird die Aktion von der Wanderausstellung "Offener Prozess", die in den Foyers zahlreicher Theater gezeigt wird.

Die Aktion "Kein Schlussstrich!" läuft vom 21. Oktober bis zum 7. November 2021.

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