Theaterkunst vom Feinsten
In Thomas Bernhards Stück "Immanuel Kant" geht es um einen Mann, der sich als der berühmte Philosoph aus Königsberg ausgibt. Auf einem Luxusdampfer findet er leicht seine Opfer. Die Produktion von Matthias Hartmann, zukünftiger Intendant am Wiener Burgtheater, ist ein Hochgenuss für Freunde des Schauspieltheaters.
Wer den Philosophen Kant sucht, ist in Thomas Bernhards gleichnamigem Stück genauso verloren wie all jene, die Psychologie der Figuren oder gar tieferen Sinn erwarten. Der Mann, welcher samt Frau, Bruder und Papagei auf einem Luxusdampfer nach New York fährt, ist ein typischer Kunstkopf für Bernhards Kopfkunst: "Er bringt Amerika die Vernunft – Amerika gibt ihm das Augenlicht", wie seine Frau das Ziel der Reise immer wieder auf den Punkt bringt. Ein Kranker, ein Irrer, der sich als der berühmte Philosoph aus Königsberg ausgibt, doziert, lamentiert und meckert.
Auf dem Schiff findet er leicht seine Opfer, die ihm zuzuhören vorgeben, sich aber vor allem damit brüsten, mit dem großen "Kant bekannt" zu sein – schon wieder so ein Kalauer, von dem der brillante Text lebt. Bei der Ankunft in Amerika wird Kant nicht der Ehrendoktor verliehen, vielmehr erwartet ihn eine Ärztedelegation aus dem Irrenhaus.
Dass die Produktion von Matthias Hartmann trotzdem zum Hochgenuss für Freunde des Schauspielertheaters wird, liegt an einer äußerst präzisen und musikalischen Regie. Michael Maertens als Titelfigur und Sunnyi Melles als dümmliche "Millionärrin" verleihen Bernhards perfekt komponiertem Scherzo eine amüsante und gekonnte Wiedergabe. Es darf gelacht werden! Da auch für kleinere Rollen wie den Admiral mit Traugott Buhre, den Kardinal mit Hans-Michael Rehberg oder den Kunstsammler mit Fritz Schediwy beim Kapitänsdinner gewichtige Schauspieler auf der Bühne versammelt sind, die auch aus einem kurzen Auftritt eine große Nummer zu machen verstehen, bleibt der Eindruck von Theaterkunst oder Kunsttheater vom Feinsten.
Fazit: Wer gerne einen aktuellen Bezug sucht, kann in Kant auch den Finanzguru Bernard Madoff sehen, dem die Finanzwelt auf den Leim gekrochen ist.
Auf dem Schiff findet er leicht seine Opfer, die ihm zuzuhören vorgeben, sich aber vor allem damit brüsten, mit dem großen "Kant bekannt" zu sein – schon wieder so ein Kalauer, von dem der brillante Text lebt. Bei der Ankunft in Amerika wird Kant nicht der Ehrendoktor verliehen, vielmehr erwartet ihn eine Ärztedelegation aus dem Irrenhaus.
Dass die Produktion von Matthias Hartmann trotzdem zum Hochgenuss für Freunde des Schauspielertheaters wird, liegt an einer äußerst präzisen und musikalischen Regie. Michael Maertens als Titelfigur und Sunnyi Melles als dümmliche "Millionärrin" verleihen Bernhards perfekt komponiertem Scherzo eine amüsante und gekonnte Wiedergabe. Es darf gelacht werden! Da auch für kleinere Rollen wie den Admiral mit Traugott Buhre, den Kardinal mit Hans-Michael Rehberg oder den Kunstsammler mit Fritz Schediwy beim Kapitänsdinner gewichtige Schauspieler auf der Bühne versammelt sind, die auch aus einem kurzen Auftritt eine große Nummer zu machen verstehen, bleibt der Eindruck von Theaterkunst oder Kunsttheater vom Feinsten.
Fazit: Wer gerne einen aktuellen Bezug sucht, kann in Kant auch den Finanzguru Bernard Madoff sehen, dem die Finanzwelt auf den Leim gekrochen ist.