Folge 49
Durch einen Umbau spart das Schauspiel Leipzig 750.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. © Schauspiel Leipzig / Rolf Arnold
Theater im Sparmodus: Wie Bühnen durch Energie- und Klimakrise kommen wollen
35:56 Minuten
Auch die Theater wappnen sich für den Krisenwinter. Müssen Mitarbeitende und Publikum bald bei gedimmtem Licht frösteln? Gehen die Lichter zeitweise ganz aus? Mit welcher Stimmung die Branche in die neue Spielzeit startet, ist Thema im Theaterpodcast.
Die Bühnenbildnerin und Transformationsmanagerin Konstanze Grotkopp vom Netzwerk Performing for Future ist überraschend zuversichtlich angesichts der anstehenden Herausforderungen: „Ich sehe das alles auch als Chance. Denn so schlimm das alles ist, es wird sich ja jetzt etwas bewegen, anders können wir gar nicht mehr vorwärtskommen.“
Auch Wesko Rohde, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft DTHG, sieht die Theater gut aufgestellt: „Die großen, öffentlich getragenen Theater haben ziemlich schnell Task Forces gebildet und gesagt: Wie können wir kurzfristig in die Organisationsstrukturen unserer Häuser eingreifen? Und wir haben natürlich langfristige Pläne erstellt, was man machen muss, um die Theater energetisch auf den neuesten Stand zu bringen.“
Schubladen voller Pläne
Diese Schubladen voll mit konkreten Plänen und Maßnahmen müssen jetzt also nur noch geöffnet werden. Mancherorts steht dem der Investitionsstau der öffentlichen Hand entgegen, oder Bauvorgaben und der Denkmalschutz verzögern zusammen mit Finanzierungslücken die energetische Sanierung.
Davon berichten Häuser wie das Hans-Otto-Theater in Potsdam oder die freie Spielstätte Dock11 in Berlin. Andere haben ihre Gebäude auf den neuesten Stand gebracht, darunter das Schauspiel Leipzig, das damit 750.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen konnte.
Weihnachtsmärchen spielen – auch dieses Jahr
Die Motivation, noch schneller auf den neuesten technischen Stand zu kommen, ist bei den Theatern hoch, erzählt Wesko Rohde. Sie wollen nämlich eines unbedingt vermeiden: „Die Schließung der Häuser aus energetischen Gründen im Dezember oder im Januar“, erklärt er. Das Ziel sei, auch 2022 das Weihnachtsmärchen zu spielen.
Geht gutes, großes, ergreifendes Theater auch im Energiesparmodus? Wie lassen sich Spielräume in der Energie- und Klimakrise erhalten? Darüber sprechen Elena Philipp und Janis El-Bira mit Wesko Rohde und Konstanze Grotkopp im Theaterpodcast.