Themenabend: Alma Mater an der Oder

"Wir haben die EU-Osterweiterung schon vor Jahren vorweg genommen." So der Befund von Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, im Rückblick auf die Neugründung der Alma Mater an der Oder im Januar 1991. Das Projekt einer ost-westlichen Bildungsstätte, inzwischen längst nicht mehr allein von Polen und Deutschen getragen, konnte sich auf eine lange Tradition berufen.
Schon vor 500 Jahren keimte diese Idee auf, nahm sie Gestalt an mit der Gründung der ersten brandenburgischen Landesuniversität in Frankfurt (Oder). Als eines der Zentren von Reformation, von Humanismus und Aufklärung zählte die Viadrina lange zu den Avantgarde-Universitäten im ostelbischen Europa. Berühmte Namen in den Matrikelbüchern – darunter Ulrich von Hutten und Thomas Münzer, die Gebrüder Humboldt, Carl Philipp Emanuel Bach und Heinrich von Kleist – stehen für die glanzvolle Periode, die bis 1811 andauerte. Im Zuge preußischer Reformen wurde der Universitätsstandort an der Oder damals zugunsten Berlins und Breslaus (heute: Wrocław) aufgegeben. Ihn wieder zu gewinnen, ihm eine dauerhafte europäische Perspektive zu sichern – das macht die historische Dimension aus, die anlässlich des Jubiläums der Viadrina in unser Blickfeld gerät.


Themenabend
"Alma Mater an der Oder – 500 Jahre Viadrina"

Grenzgänger und Bildungsströme
20.00 Uhr
Universität – Stadt – Region
21.00 Uhr Nachrichten
21.03 Uhr
Viadrina – ein europäisches Reformprojekt?

Reportagen, Hintergründe und Gespräche mit Gästen
Moderation:
Susanne Führer und Jürgen König
Gesprächsteilnehmer:
Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa Universität Frankfurt (Oder)
Krysztof Wojciechowski, Verwaltungsdirektor des "Collegium Polonicum"
Studenten der Viadrina

22:00 Uhr
Festkonzert zum Jubiläum
Aufzeichnung vom 26.4.2006 aus der Konzerthalle "Carl Philipp Emanuel Bach" Frankfurt (Oder)

Carl Philipp Emanuel Bach
"Auferstehung und Himmelfahrt Jesu", Oratorium (Ausschnitte)

Großer Chor der Singakademie Frankfurt (Oder)
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Leitung: Rudolf Tiersch