Theodor W. Adorno und die Neue Musik

"Der kritische Weg ist allein noch offen"

56:25 Minuten
Ein Nahaufnahme von Theodor W. Adorno vor schwarzem Hintergrund. Er trägt eine Hornbrille und schaut aufmerksam dem Betrachter entgegen.
Der deutsche Philosoph und Soziologe Theodor W. Adorno (1903-1969) © picture-alliance / dpa / Bifab
Von Florian Neuner |
Vor 50 Jahren starb Theodor W. Adorno. Der berühmte Philosoph hat nicht nur Maßgebliches über Musik publiziert, er hat auch selbst komponiert und war führend am Wiederaufbau eines progressiven Musiklebens in der Bundesrepublik beteiligt.
Wenige Bücher haben in der Musikwelt eine vergleichbare Wirkung entfaltet wie Theodor W. Adornos "Philosophie der neuen Musik". Das 1949 erschienene Buch wurde nicht zuletzt als Plädoyer für die Musik der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern) gelesen.
In den 1920er-Jahren hatte Adorno bei Alban Berg Komposition studiert. Bei den internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt, dem Zentrum der musikalischen Nachkriegsavantgarde, trat der kritische Theoretiker als Sachwalter der Schönberg-Schule auf. Auch zeigte er sich aufgeschlossen gegenüber der jungen, seriell arbeitenden Komponistengeneration: Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen.

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Gleichwohl hatte ihn schon an der Schönbergschen Zwölftontechnik das Mechanistische gestört und in den 50er-Jahren wurde Adorno ein noch schärferer Kritiker des Serialismus. Mit Heinz-Klaus Metzger, dem Wortführer der jungen Komponisten, focht er öffentlich Dispute aus.

Seinen Plan, nach der Emeritierung wieder mit dem Komponieren zu beginnen, konnte Adorno nicht mehr verwirklichen. Er starb am 6. August 1969 im Sommerurlaub in der Schweiz.
(neu)
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