Theologe fordert Passionsmusik ohne Antijudaismus

Der evangelische Theologe Stephan Vasel hat sich dafür ausgesprochen, eine neue Passionsmusik für die Kirche zu schaffen. Die bisherige klassische Passionsmusik, etwa die vor Ostern häufig aufgeführte Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, sei durchdrungen von antijüdischen Stereotypen, sagte Vasel dem Evangelischen Pressedienst. Eine neue Passionsmusik zu komponieren, sei ein anspruchvolles Unterfangen, so der promovierte Theologe. Hier seien auch kirchliche Stiftungen als Geldgeber gefragt. Zeitgenössische klassische Stilformen seien dabei ebenso denkbar wie Pop-Klänge. Man brauche musikalische Vielfalt. Wichtig sei, dass die neuen Werke viele Menschen erreichten, sagte Vasel. Die klassischen Werke könne man nicht mehr unkommentiert aufführen - zumindest müsse im Programmheft auf die problematischen Stellen der Werke hingewiesen werden. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Antisemitismus-Beauftragte von Niedersachsen, Gerhard Wegner, vor antijüdischen Klischees in der Passionsmusik gewarnt.