Theologe: Katholische Kirche muss wieder "Glaubwürdigkeit erarbeiten"
Der Professor für katholische Dogmatik an der Universität Tübingen, Bernd Jochen Hilberath, sieht die moralische Autorität der Kirche als Institution durch den Missbrauchsskandal in katholischen Schulen schwer beschädigt.
Dies werde das Ansehen der Kirche weiter schmälern, sagte Hilberath. Allerdings habe die moralische Autorität ohnehin gelitten, zum Beispiel durch die Äußerungen des Papstes zur Verhütung und durch den Umgang der katholischen Kirche mit Frauen und Laien. "Das alles summiert sich. Für Menschen von außen ist das eine Bestätigung dafür, dass eigentlich diese Institution bald abgelebt hat (...), und diejenigen, die sich in ihr noch engagieren, leiden."
Der Theologe warb dafür, zwischen "der Kirche als Institution und als Gemeinschaft der Glaubenden" zu unterscheiden. Viele einzelne Gläubige und auch Seelsorger in den Gemeinden vor Ort genössen weiterhin großes Vertrauen.
Mit der Institutionalisierung wachse aber die Herausforderung, glaubwürdig zu sein. "Es gibt eine gewisse Schere zwischen der Glaubwürdigkeit vor Ort und der Glaubwürdigkeit als Großinstitution." Hilberath riet der Kirche, "sich gerade durch ihr soziales, gesellschaftliches Engagement wieder Glaubwürdigkeit" zu erarbeiten.
Der Theologe warb dafür, zwischen "der Kirche als Institution und als Gemeinschaft der Glaubenden" zu unterscheiden. Viele einzelne Gläubige und auch Seelsorger in den Gemeinden vor Ort genössen weiterhin großes Vertrauen.
Mit der Institutionalisierung wachse aber die Herausforderung, glaubwürdig zu sein. "Es gibt eine gewisse Schere zwischen der Glaubwürdigkeit vor Ort und der Glaubwürdigkeit als Großinstitution." Hilberath riet der Kirche, "sich gerade durch ihr soziales, gesellschaftliches Engagement wieder Glaubwürdigkeit" zu erarbeiten.