Therapie mit Risiken und Nebenwirkungen
Der US-Regisseur Steven Soderbergh möchte sich in Zukunft dem Theater und der Malerei zuwenden. Seinen Fans liefert er mit "Side Effects" noch mal einen Psychothriller mit zeitkritischen Tönen über eine Gesellschaft, die sich mit Pillen betäubt, um im Wettbewerb zu bestehen.
"Das Drehbuch ist darauf angelegt, alle Erwartungen zu unterwandern, sie zu enttäuschen und mit ihnen zu spielen", sagt der Regisseur im Interview zu seinem (vorerst?) letzten Film - zukünftig will er sich mehr dem Theater und der Malerei widmen. Der letzte Soderbergh ist ein Psychothriller mit deutlich zeitkritischen Tönen über eine Gesellschaft, die sich mit Pillen betäubt, um im gnadenlosen Wettbewerb zu funktionieren.
Trotzdem zielen die "tödlichen Nebenwirkungen" im deutschen Untertitel nicht nur eins zu eins auf das skrupellose Geschäft mit Psychopharmaka, da würde man den Film und sein kompliziertes Geflecht aus menschlichen Notlagen, Lügen und Intrigen zu einfach sehen. Er beginnt als Leidensgeschichte der jungen Emily (Rooney Mara), die den gesellschaftlichen Abstieg auch nach der Haftentlassung ihres wegen Insiderhandels verurteilten Mannes (Channing Tatum) nicht verkraftet und nach einem Suizidversuch zur Behandlung ihrer Depressionen in der Praxis des Psychiaters Dr. Jonathan Banks (Jude Law) landet. Der zieht eine Kollegin zur Rate, die Emily bereits früher behandelt hatte. Auf Rat von Dr. Victoria Siebert (Cahterine Zeta-Jones) wird die Therapie mit einem neu entwickelten, aufwändig beworbenen Antidepressivum begonnen, dessen Nebenwirkungen Emily zu einer Kurzschlusshandlung führen.
Trotzdem zielen die "tödlichen Nebenwirkungen" im deutschen Untertitel nicht nur eins zu eins auf das skrupellose Geschäft mit Psychopharmaka, da würde man den Film und sein kompliziertes Geflecht aus menschlichen Notlagen, Lügen und Intrigen zu einfach sehen. Er beginnt als Leidensgeschichte der jungen Emily (Rooney Mara), die den gesellschaftlichen Abstieg auch nach der Haftentlassung ihres wegen Insiderhandels verurteilten Mannes (Channing Tatum) nicht verkraftet und nach einem Suizidversuch zur Behandlung ihrer Depressionen in der Praxis des Psychiaters Dr. Jonathan Banks (Jude Law) landet. Der zieht eine Kollegin zur Rate, die Emily bereits früher behandelt hatte. Auf Rat von Dr. Victoria Siebert (Cahterine Zeta-Jones) wird die Therapie mit einem neu entwickelten, aufwändig beworbenen Antidepressivum begonnen, dessen Nebenwirkungen Emily zu einer Kurzschlusshandlung führen.
Aus dem Pharmathriller wird ein erotisches Detektivspiel
Es kommt zur Katastrophe, für die Dr. Banks offensichtlich die Verantwortung trägt. Doch das Offensichtliche wird im weiteren Verlauf des raffiniert, aber auch überkonstruierten Filmes gründlich demontiert. Aus dem Pharmathriller wird ein erotisch aufgeladenes Detektivspiel. Dr. Banks will seinen Ruf retten und beweisen, dass er einer üblen Intrige aufgesessen ist, bei der nicht nur die als Femme fatal agierende Dr. Siebert, sondern vielleicht auch das vermeintliche Opfer Emily die Fäden gezogen haben sollen. Die ausgeklügelte Raffinesse und die Überraschungseffekte Soderberghs bedienen seine Hauptdarsteller Rooney Mara und Jude Law perfekt.
USA 2013; Regie: Steven Soderbergh; Darsteller: Rooney Mara, Jude Law, Catherine Zeta-Jones, Channing Tatum; 106 Minuten, ab 12 Jahren
Steven Soderberghs "Side Effects" auf der Berlinale
USA 2013; Regie: Steven Soderbergh; Darsteller: Rooney Mara, Jude Law, Catherine Zeta-Jones, Channing Tatum; 106 Minuten, ab 12 Jahren
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