Thierse kritisiert Festhalten des BdV an Erika Steinbach
Der Vize-Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, hat das heute vom Bund der Vertriebenen (BdV) bekannt gegebene Festhalten an der Benennung seiner Präsidentin Erika Steinbach für den Stiftungsbeirat des geplanten Zentrums gegen Vertreibung in Berlin kritisiert.
Das Vorpreschen des BdV sei ein "sehr befremdlicher Vorgang", sagte Thierse im Deutschlandradio Kultur. Damit wolle der Bund der Vertriebenen etwas festlegen, was den deutsch-polnischen Beziehungen nicht gut tue. Es sei allen, auch der Bundeskanzlerin Angela Merkel, bekannt, dass Erika Steinbach in Polen wie ein rotes Tuch wirke.
Er habe an Bundeskanzlerin Merkel die Frage zu stellen, was ihr wichtiger sei, so Thierse: Ein gutes Verhältnis zum Bund der Vertriebenen und zu Steinbach oder ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Polen.
"Ich habe eine weitere Frage an Frau Steinbach: Was ist ihr wichtiger, die Verwirklichung einer angemessenen Erinnerungsstätte an die Leiden der Vertriebenen oder ihr Platz in dem dazugehörigen Gremium. Beide Damen müssen diese Fragen möglichst schnell beantworten." Er wünsche sich sehr, dass wenigstens Bundeskanzlerin Merkel in außenpolitischer Verantwortung handeln werde.
Der BdV habe unrecht, wenn er die Kritik der polnischen Regierung an der Nominierung als Einmischung in eine innerdeutsche Angelegenheit bezeichne, betonte Thierse: "Das Zentrum der Vertreibung wollen wir errichten im Geiste der Versöhnung in Zusammenarbeit mit unseren osteuropäischen Nachbarn, nicht gegen sie. Deswegen müssen wir alles tun, einladend zu sein, zusammenzuarbeiten, und alles, was stört, das sollte man vermeiden."
Sie können das vollständige Gespräch mit Wolfgang Thierse mindestens bis zum 17.07.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Er habe an Bundeskanzlerin Merkel die Frage zu stellen, was ihr wichtiger sei, so Thierse: Ein gutes Verhältnis zum Bund der Vertriebenen und zu Steinbach oder ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Polen.
"Ich habe eine weitere Frage an Frau Steinbach: Was ist ihr wichtiger, die Verwirklichung einer angemessenen Erinnerungsstätte an die Leiden der Vertriebenen oder ihr Platz in dem dazugehörigen Gremium. Beide Damen müssen diese Fragen möglichst schnell beantworten." Er wünsche sich sehr, dass wenigstens Bundeskanzlerin Merkel in außenpolitischer Verantwortung handeln werde.
Der BdV habe unrecht, wenn er die Kritik der polnischen Regierung an der Nominierung als Einmischung in eine innerdeutsche Angelegenheit bezeichne, betonte Thierse: "Das Zentrum der Vertreibung wollen wir errichten im Geiste der Versöhnung in Zusammenarbeit mit unseren osteuropäischen Nachbarn, nicht gegen sie. Deswegen müssen wir alles tun, einladend zu sein, zusammenzuarbeiten, und alles, was stört, das sollte man vermeiden."
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