Kinderfilme sind seine Passion. Seit Jahren setzt sich der Dramaturg und Kurator Thomas Hailer dafür ein, das Image und die reale Produktion von Kinderfilmen in Deutschland zu verbessern. Gleichzeitig hat er entsprechende Reihen bei der Berlinale aufgebaut und ist inzwischen der Mann neben Festival-Chef Dieter Kosslick. Er berät ihn in allen Programmfragen und zieht die Strippen im Hintergrund.

Keine Quietsch- und Quatschfilme sollen Kinderfilme nach Ansicht von Hailer sein, sondern inhaltlich anspruchsvolles Kino für Heranwachsende. Im Grund habe ein guter Kinderfilm keine anderen Kriterien zu erfüllen als ein guter Film überhaupt, sagte Hailer im Deutschlandradio Kultur: "Das muss gutes Kino sein, das muss gut erzählt sein, das muss aufregend gefilmt sein." Im optimalen Falle "möchte ich da verändert rausgehen, ich möchte, dass da danach meine Welt anders aussieht, als sie vorher ausgesehen hat".

Kinder fänden es vor allem toll, wenn Kinder tatsächlich die Hauptrolle spielten, so der Dramaturg. "Das ist so leicht gesagt, aber das ist tatsächlich so schwer durchzusetzen." Hintergrund sei eine Pädagogik, die Kindern nicht wirklich zubillige, ihre eigenen Probleme lösen zu können. "Die altmodischen und schrecklichen Kinderfilme sind die, wo sich Kinder in die Bredouille bringen und ab einem bestimmten Punkt nicht anders können, als irgendeinen Erwachsenen dann zu Rate ziehen. Und den dritten Akt bestreiten aus irgendeiner Kulisse heraus dann immer die Erwachsenen - und das weiß ich, dass Kinder das hassen."