Wie Deutschland den Zuschlag für die Mann-Villa bekam
Die Bundesregierung verhandelt schon länger über den nun sicheren Kauf der Thomas-Mann-Villa im kalifornischen Pacific Palisades. Das sagte der CSU-Kulturpolitiker Bernd Fabritius gegenüber Deutschlandradio Kultur.
Die Bundesregierung habe schon vor einiger Zeit das "nachdrückliche Interesse" Deutschlands am Kauf angemeldet. Es war bislang aber "öffentlich möglichst geheim gehalten worden", solange die Verkaufsverhandlungen "offen waren", sagte Bernd Fabritius, der Vorsitzende im Unterausschuss des Bundestags für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik.
"Es wäre der strategisch völlig falsche Ansatz gewesen, in Konkurrenz zu anderen Bietern den Eindruck zu erwecken, dass wir das Haus unbedingt haben wollen", so Fabritius. Dies hätte den Preis unnötig in die Höhe getrieben. Das wäre kein verantwortlicher Umgang mit Mitteln der Steuerzahler gewesen, so der CSU-Politiker.
Die Villa in Pacific Palisades, die Thomas Mann bauen ließ und von 1942 bis 1951 mit seiner Familie bewohnte, werde nach amerikanischem Recht verkauft. Dass Deutschland "first in line" sei, so Fabritius, bedeute ein "erstes Zugriffsrecht". Auch der Kaufpreis sei damit festgeschrieben. Das habe ihm das Auswärtige Amt bestätigt.