"Der erste Bote der Künstlichkeit"
Thomas Meinecke, Autor und Mitbegründer der Band Freiwillige Selbstkontrolle, ist ein begeisterter David-Bowie-Fan. Dessen Bedeutung habe man in den 70er-Jahren mehr erahnt als in Worte fassen können, sagt er zum Tod des britischen Rockstars.
Für den Autor, Musiker und Pop-Experten Thomas Meinecke hatte David Bowie in vielerlei Hinsicht eine überragende Bedeutung. Nur nicht musikalisch: Sound- und musikmäßig sei Bowie kein echter Visionär gewesen, sagte er im Deutschlandradio Kultur. So sei Bowie auch nicht so sehr für seine eigene Musik, sondern vor allem für sein Leben wichtig gewesen, betonte Meinecke.
Bowie setzte sich auf radikale Weise ab - und er hatte Recht
Im Rückblick sei Bowie leicht zu erklären, meint Meinecke – weil es heute die (gender-)politischen Debatten und das Vokabular dafür gibt, was Bowie erst androgyn, und später in seiner Metrosexualität verkörperte. Damals, als Jugendlicher, habe er die Bedeutung Bowies mehr erahnt.
Für Meinecke ist Bowie "der erste Bote der Künstlichkeit" gewesen. Er habe sich damit auf radikale Weise von der damals männlich codierten, "verquasten" Rockmusik abgesetzt - und er habe damit Recht gehabt.