Ticketpreise der Handball-WM

Mittendrin – nur wenn das Geld stimmt

Der deutsche Handball-Spieler Jannik Kohlbacher ist in der Bildmitte zu sehen, wie er sich gegen mehrere Spieler der polnischen Nationalmannschaft durchsetzt.
Wer sich die teuren Tickets bei der Handball-Weltmeisterschaft nicht leisten kann, guckt in die Röhre. © picture alliance/Danny Gohlke/dpa
Von Stefan Osterhaus |
Wer bei der Handball-WM im Januar die deutsche Mannschaft in der Halle sehen will, muss dafür mitunter 100 Euro zahlen. Viele müssen draußen bleiben, weil sie das nicht zahlen können.
Halten wir doch mal einen Augenblick inne und schauen nach vorn – auf das, was uns 2019 bringen wird. Eine Kristallkugel haben wir zwar nicht, aber eines ist sicher: Das kommende Sportjahr wird schon früh auf einen Höhepunkt zusteuern. Es beginnt mit der Handball-WM. Die findet in Deutschland und in Dänemark statt.
Macher wird sich noch daran erinnern: 2007 wurde Deutschland Weltmeister im eigenen Land. Somit wurde damals im Februar jenes so genannte Wintermärchen Wirklichkeit, das viele herbeigesehnt hatten. Auch für die WM 2019 sind die Erwartungen groß, denn damals war die Stimmung so prächtig, dass im Rückblick so mancher gerne dabei gewesen wäre.

Sport verschwunden hinter Bezahlschranken

Damals war Teilhabe ganz einfach. Man musste nur den Fernseher einschalten. Heute ist das etwas schwieriger geworden, nicht nur beim Fußball, der fast vollständig in Bezahl-Kanälen verschwunden ist, sondern auch beim Handball. Wenn es ums Dabeisein geht, dann ist nicht nur der TV-Zuschauer gemeint. Es ist auch und vor allem der Fan in der Halle.
Für den aber wird es teuer. Wenn die Deutschen spielen, dann werden schnell mal 100 Euro und mehr fällig. Das Live-Erlebnis hat also seinen Preis, nicht nur im Fußball, wo manche Spitzenligen schon länger nur noch ein Vergnügen für betuchte Fans sind. Sondern auch in olympischen Sportarten, die sonst immer gern über die Dominanz des Fußballs klagen. Das galt auch für die Leichtathletik-EM in Berlin.
Teilhabe an solchen Ereignissen ist also schön und gut. Man freut sich über jeden, der kommt. Aber das muss man sich erst mal leisten können. Wohl dem, der es kann. Der Rest guckt in die Röhre.
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