Simply the best
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Die Fans lieben sie, vielen gilt sie als Rock-Ikone: Tina Turner wird heute 80 Jahre alt. Dass sie fast jeder kennt, liegt an ihrer Omnipräsenz in den 80er-Jahren, sagt der Musikkritiker Karl Bruckmaier. Damals habe sie sich neu erfunden.
Man müsse Tina Turner verschiedene Leistungen "hoch anrechnen", findet der Musikkritiker Karl Bruckmaier. Dazu zählt er, wie sie in der Frühphase ihres Erfolgs unter der "Knute" des Rock-Miterfinders Ike Turner auftrat: als "Arbeitstier vom Lande", das auf der Bühne stand und "alles niedermachte".
Ike Turner habe damals aus ihr eine Art "Sexmonster" geformt: "Ich glaube, das war eine große Fälschung - aber das ist ja auch immer großartige Popmusik, wenn eine Fälschung funktioniert." Beide seien die ersten gewesen, die versuchten, "den weißen Teenager-Markt zu erobern". Der berühmte Titel "River Deep, Mountain High" sei damals in Europa ein Riesen-Erfolg gewesen, in Amerika indes total gefloppt.
Comeback nach Trennung von Ike Turner
Nach der Trennung von ihrem gewalttätigen Mann sei Tina Turner in den frühen 80er-Jahren ein Comeback gelungen - eine "großartige Geschichte", wie Bruckmaier findet. Das Managament hatte ihr bestenfalls eine Las-Vegas-Karriere in Aussicht gestellt, aber: "Hier erfindet sich eine schwarze Frau mit Mitte 40 ganz neu und erobert die Welt nochmal für sich."
Sie habe gezeigt: "Hier kann eine selbstbestimmte Frau einfach die Dinge selber in die Hand nehmen und so gestalten, wie sie es möchte."
Tina Turners Erfolg erklärt der Autor des Buches "The Story of Pop" so: "Ihre Art, Funk und Rock zusammenzubringen, in eine Art 'adult contemporary music' zu verwandeln - in eine zeitgenössische Musik für Erwachsene - dem konnte man in den 80er-Jahren nicht mehr entkommen."
(bth)