Tintoretto im Wallraf-Richartz-Museum

Malen wie ein Besessener

Jacopo Tintoretto, Joseph und Potiphars Weib, Öl auf Leinwand, 54 x 117 cm, Museo Nacional del Prado, Madrid, Foto: © Museo Nacional del Prado. Madrid
Zahlreiche Leihgaben vereint die Ausstellung, wie dieses Gemälde "Joseph und Potiphars Weib" aus dem Museo Nacional del Prado in Madrid © Baztán Lacasa, José / Museo Nacional del Prado. Madrid
Von Rudolf Schmitz |
Anlässlich seines 500. Geburtstags zeigt das Wallraf-Richartz-Museum das Frühwerk des venezianischen Malers Tintoretto. Für die Ausstellung "A Star was Born" ist es gelungen, Leihgaben aus den großen Museen aller Welt nach Köln zu holen.
Ehrgeiz und Erfindungskraft, Witz und Wagemut kennzeichnen die Kunst des jungen Tintoretto. Listenreich kämpft sich der Sohn eines Färbers Mitte des 16. Jahrhunderts an die Spitze der venezianischen Maler und bringt dabei selbst den großen Tizian in Bedrängnis. Ohne Rücksicht auf sein finanzielles Auskommen und getrieben vom Ehrgeiz malt der junge Mann wie ein Besessener.
Er verwandelt die Kirchen, Häuser und Paläste der Lagunenstadt mit traumhaften Parallelwelten, bevölkert von Mensch und Tier: riesige Leinwände voller Zeichen und Wunder, historischen Begebenheiten und Visionen. Wie kein anderer venezianische Maler spiegelt Tintoretto die Lebenswirklichkeit seiner Heimat, zeigt die sozialen und religiösen Spannungen seiner Zeit. Das Walraff Richartz Museum in Köln zeigt in der Ausstellung "A star was born" mit kostbaren Leihgaben aus den großen Museen aller Welt erstmals das Frühwerk Tintorettos.
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