Er wird weiter Schurken jagen
Wer von Hans-Dietrich Genscher spricht, kommt an "Genschman" nicht vorbei. Der Superheld mit den großen Ohren erlebte im Satire-Magazin "Titanic" nach der Wende seine Abenteuer. Das Blatt habe zum Weltruhm des damaligen Außenministers beigetragen, sagt "Titanic"-Autor Hans Zippert.
"Genschman" wird weiterleben - soviel steht für den Journalisten und ehemaligen "Titanic"-Chefredakteur Hans Zippert fest. Der Satiriker hatte seinerzeit, nach dem Fall der Mauer, gemeinsam mit Kollegen die Abenteuer des Superhelden Genschman mit den Riesen-Ohren als Comic ersonnen.
Wie alle Superhelden werde auch Genschman eine Auferstehung erleben und "es den Schurken auf der ganzen Welt so richtig besorgen", sagte Zippert augenzwinkernd.
Genschman begeisterte auch das Auswärtige Amt
Genschman schlug seinerzeit ein wie eine Bombe und gefiel auch dem Auswärtigen Amt (AA) ausnehmend gut. Den Gedanken, eigentlich habe sogar das AA selbst den Comic bei den "Titanic"-Satirikern in Auftrag gegen, weist Zippert hingegen weit von sich.
"Das habe ich im letzten Jahr auch mit großer Verblüffung gehört. Aber anscheinend ist doch dieser Superhelden-Größenwahn doch tiefer eingedrungen in dieses Ministerium des Äußersten, als wir das damals geglaubt haben. Dass eine Satire-Zeitung tatsächlich Ideen oder Weisungen vom Außenministerium entgegen nimmt, das ist natürlich eine Bankrott-Erklärung, das ist natürlich, wenn schon, dann anders herum gelaufen."
Die Zeitschrift habe aber "zum absoluten Weltruhm von Genscher einiges beigetragen". Meistens sei Genschman siegreich gewesen, auch dank seiner Zauberohren, nur in der Abenteuergeschichte mit den "Zonen-Zombies" sei er letztlich gescheitert.