Tocotronic oder das Chanukka-Lied
Oliver Polak kommt aus dem Emsland und ist Jude. Der Sohn des einzigen jüdischen Papenburgers, der nach dem Holocaust in seine Heimat zurückkehrte, tourte in diesem Jahr mit seinem kabarettistischen Programm "Jud süß-sauer" erfolgreich kreuz und quer durch Deutschland.
Gerd Brendel stellte Oliver Polak unsere Weihnachtsfrage kurz vor dem Chanukka-Fest in seiner Berliner Wohnküche:
"Was ist mir heilig? Ich finde den Begriff 'heilig' erst mal schwierig, weil ich finde, der hat gleich so was Großes, Über-Wagner-Mächtiges."
"Ich denke, die Frage sollte eher vielleicht lauten: Was ist wichtig. Was ist dir wichtig? Was ist einem wichtig? Und ich glaube, was für mich existenziell wichtig ist, ist Musik. Einfach Musik, mein Leben lang schon. Es gibt ja auch diesen Film 'Absolute Giganten'. Und da gibt’s diesen Kernsatz: 'Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst. Und wenn es so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen.'"
"Und du hörst immer nur diesen einen Moment: Erster Joint, erstes Konzert, erste Liebe und erstes Ausbrechen oder so. Also ein Leben ohne Musik, das wäre so wie Sex ohne Frauen."
"Ich bin ja in Papenburg aufgewachsen, in so 'ner Außenseiterposition. Und für mich war's extrem wichtig Bands wie Tocotronic einfach zu entdecken, weil ich das Gefühl hatte, dass da so ein paar Vögel sind, die einfach Gedanken aussprechen, die auch in mir 'rumschwirren - dieses Lied 'Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein', das war eben so als Jugendlicher eine einprägsame Zeile. Für mich als Jugendlicher war auch ein wichtiger Vers 'Ich möchte mich auf euch verlassen können'. Das war so einprägsam."
"Und ich habe ein Lied ja komponiert 'Lasst uns alle Juden sein'. Und am Ende des Vidioclips spielt Dirk von Lotzow, der Sänger von Tocotronic, im Wald für mich: 'Ich möchte Teil einer Judenbewegung sein'."
"Wir hatten gerade Chanukka, und Chanukka fand ich immer so 'n ganz gutes Fest. Bei uns war's immer so, dass wir am ersten Tag richtig viel Geschenke bekamen - wie Heiligabend - und aber an den anderen Tagen noch 'n Geschenk. Für meine Eltern so eine Art Wiedergutmachung, weil wir ja kein Weihnachten hatten, um uns ruhig stellen. Das war ein Fest, was ich nicht missen möchte. Weil der Chanukka -Leuchter wird immer am Fenster aufgebaut und es war immer, dass mein Vater und ich am Fenster standen. Und das Entscheidende ist, es gibt auch ein Chanukka-Lied, das Gebet. Und das ist immer ein ganz guter Moment von der Atmosphäre her."
"Das ist eh das Geile so beim jüdischen Glauben, wer auch immer diese Melodien gemacht hat, das sind oft so Hits. Da gibt's vielleicht 'ne Verbindung mit der Musik."
"Auf der einen Seite bin ich so 'n Einzelgänger, und dann ist mir wiederum Familie - also eigene - ganz nah. Dass du weißt, dass sie da ist, das ist glaube ich wichtig."
"Was ist mir heilig? Ich finde den Begriff 'heilig' erst mal schwierig, weil ich finde, der hat gleich so was Großes, Über-Wagner-Mächtiges."
"Ich denke, die Frage sollte eher vielleicht lauten: Was ist wichtig. Was ist dir wichtig? Was ist einem wichtig? Und ich glaube, was für mich existenziell wichtig ist, ist Musik. Einfach Musik, mein Leben lang schon. Es gibt ja auch diesen Film 'Absolute Giganten'. Und da gibt’s diesen Kernsatz: 'Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst. Und wenn es so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen.'"
"Und du hörst immer nur diesen einen Moment: Erster Joint, erstes Konzert, erste Liebe und erstes Ausbrechen oder so. Also ein Leben ohne Musik, das wäre so wie Sex ohne Frauen."
"Ich bin ja in Papenburg aufgewachsen, in so 'ner Außenseiterposition. Und für mich war's extrem wichtig Bands wie Tocotronic einfach zu entdecken, weil ich das Gefühl hatte, dass da so ein paar Vögel sind, die einfach Gedanken aussprechen, die auch in mir 'rumschwirren - dieses Lied 'Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein', das war eben so als Jugendlicher eine einprägsame Zeile. Für mich als Jugendlicher war auch ein wichtiger Vers 'Ich möchte mich auf euch verlassen können'. Das war so einprägsam."
"Und ich habe ein Lied ja komponiert 'Lasst uns alle Juden sein'. Und am Ende des Vidioclips spielt Dirk von Lotzow, der Sänger von Tocotronic, im Wald für mich: 'Ich möchte Teil einer Judenbewegung sein'."
"Wir hatten gerade Chanukka, und Chanukka fand ich immer so 'n ganz gutes Fest. Bei uns war's immer so, dass wir am ersten Tag richtig viel Geschenke bekamen - wie Heiligabend - und aber an den anderen Tagen noch 'n Geschenk. Für meine Eltern so eine Art Wiedergutmachung, weil wir ja kein Weihnachten hatten, um uns ruhig stellen. Das war ein Fest, was ich nicht missen möchte. Weil der Chanukka -Leuchter wird immer am Fenster aufgebaut und es war immer, dass mein Vater und ich am Fenster standen. Und das Entscheidende ist, es gibt auch ein Chanukka-Lied, das Gebet. Und das ist immer ein ganz guter Moment von der Atmosphäre her."
"Das ist eh das Geile so beim jüdischen Glauben, wer auch immer diese Melodien gemacht hat, das sind oft so Hits. Da gibt's vielleicht 'ne Verbindung mit der Musik."
"Auf der einen Seite bin ich so 'n Einzelgänger, und dann ist mir wiederum Familie - also eigene - ganz nah. Dass du weißt, dass sie da ist, das ist glaube ich wichtig."